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So soll der Brunnen am zukünftigen Dorfplatz in Petting aussehen. (Grafik: Planungsbüro Martin Grandl)

Gemeinderat begeistert von Dorfplatzbrunnen

Petting – Das Konzept für den Dorfplatz steht, was noch offen war, war die Gestaltung des Brunnens. Weiterhin wurde eine neue Satzung zur Hundehaltung erlassen.


Der Entwurf von Landschaftsarchitekt Martin Grandl mit einer flachen, naturnahen Pflastersenke samt der Figur des Bildhauers Konrad Kurz fand begeisterte Zustimmung im Pettinger Gemeinderat.

Hatte Martin Grandl in seinem ersten Entwurf noch einen »klassischen Dorfbrunnen« vorgesehen, so ist es nun ein »naturnaher mit natürlicher Umgebung«, so wie es sich auch der Bildhauer Konrad Kurz für seine Frau aus Bronze gewünscht hat. Eine flache, rund vier Meter große Senke wird mit Granitpflaster ausgelegt. Große, glatt geschliffene Findlinge im Wasser und am Rand laden zum Sitzen ein, eingefasste Pflanzinseln beherbergen schlichte, langstielige Gräser, das Wasser plätschert aus der Handschale der »Schönen Frau«; die Bronzefigur wird auf einer Basaltstele Platz finden.

Auch »ansprechende Winter-Optik«

»Schaut guad aus« oder »schee« lauteten erste spontane Kommentare zur bildlichen Darstellung des Planers. Grandl erwartet auch eine »ansprechende Winter-Optik«, also ohne Wasser, denn die Gräser könnten bis ins Frühjahr stehen bleiben. Ob man denn daraus Trinkwasser entnehmen könne, wollte Philipp Strohmeyer wissen. Man könne durchaus trinken, erklärte Grandl, ein Abfüllen in Flaschen sei aber nicht vorgesehen, denn es gebe dazu im Ortsbereich andere Möglichkeiten.

Vier Bänke werden um den Brunnen platziert, die passenden Findlinge müsse man erst noch suchen, gestand Grandl. Laubbäume hätten allesamt »ein bissl einen Haken«, sagte der Planer über die Wahl der Baumart, weshalb er für eine Lindenart plädierte, die nicht allzu groß wird und keinen Honigtau absondert. Zu einer diskutierten Beleuchtung von Brunnen und Figur meinte Strohmeyer: »Brauchen wir denn überhaupt Spots?« – »Doch«, erwiderte zweiter Bürgermeister Ludwig Prechtl, »des schaut scho grimmig aus«.

Kosten wird dieser Dorfplatz rund 300 000 Euro brutto. Die Gemeinde aber hofft auf 60 Prozent Zuschüsse aus dem ELER-Programm, denn außer der Straßenbeleuchtung sieht das Gemeindeoberhaupt praktisch alles »zuschussfähig«. Ein Antrag wird bis Ende Juli eingereicht werden, weshalb der Gemeinderat die Planung nun beschließen musste. Das tat er auch einstimmig.

Satzung zur Hundehaltung erlassen

Eine Verordnung reicht nicht. Eine solche zur Hundehaltung hatte der Gemeinderat im März beschlossen. Das aber sei nicht ganz rechtskonform, erklärte nun Karl Lanzinger, weshalb der Gemeinderat eine Satzung zu beschließen habe. Inhaltlich bleibt es dabei, dass das Mitführen von Kampfhunden auf Kinderspielplätzen untersagt ist. Kampfhunde und große Hunde in öffentlichen Anlagen, auf gemeindlichen Straßen, Wegen und Plätzen sind anzuleinen. Losungen der Hunde müssen vom Halter beseitigt werden.

Warum eine Anleinpflicht nicht auf allen Straßen gelte, wunderte sich Christian Mayer über die Auflistung von Ausnahmen wie der Gemeindeverbindungsstraße nach Gallenbach und von Ringham nach Furt. »Wir dürfen nicht für das ganze Gemeindegebiet eine Anleinpflicht erlassen«, erklärte Geschäftsleiter Reinhard Melz, es müsse Bereiche für Freilauf geben. Diese Bereiche habe man auf Regionen verteilt, wo weniger Fußgänger unterwegs seien, ergänzte Lanzinger. Die Vorgaben würden freilich nur für Flächen der Gemeinde gelten, auf Privatgrund sei jeder Besitzer selbst verantwortlich. Veröffentlicht wird die Satzung auf der Internetseite der Gemeinde.

Christian Mayer fragte nach dem Stand beim Sportplatz, wo ein Parkplatz gebaut wird und der Fußweg vom Kindergarten ortsauswärts verlängert werden soll. Ziel ist dabei auch, parkende Autos von der Straße zu bekommen. »Dazu müssen wir erst Angebote einholen«, antwortete Lanzinger.

Photovoltaik: »Das Volk murrt«

Weil bei den drei auf Pettinger Gemeindegebiet gelegenen Photovoltaik-Freiflächen-Anlagen ein Teilstück wieder entfällt, musste der Gemeinderat das auch formal so beschließen. Was er auch tat. Anwohner von Schweighausen fürchten eine Sichtbeeinträchtigung und beklagen den Verbrauch landwirtschaftlicher Flächen. Sie hatten deshalb einen Brief an die Gemeinde geschrieben mit der Bitte, man möge die Örtlichkeit gemeinsam in Augenschein nehmen. »Ich denke, wir sollten dem nachkommen«, empfahl das Gemeindeoberhaupt seinen Kollegen.

»Dann sollten auch die Planer dabei sein«, forderte Prechtl. Franz-Martin Abfalter riet, dasselbe auch den Anwohnern der beiden anderen Flächen anzubieten, denn es herrsche keineswegs »Friede, Freude, Eierkuchen.« – »Das Volk murrt«, formulierte es Josef Stippel. Ein Dialog mit dem Bürger sei gut, stimmte dem Franz Vordermayer zu. Eine große Beteiligung der Gemeinderäte erachtet Ludwig Prechtl als Signal, »dass wir dahinterstehen«. Für Dienstag, 25. Juli, sollen deshalb ab 18.30 Uhr Ortstermine vereinbart werden. höf

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