Der Hof von Gemüsebauer Karl Ackermayr, seiner Frau Agnes, deren Tochter Christl und des »Hausels« Krautinger- Franzl ist Ort des Geschehens. Die Familie hat für Karls Mutter, die »Moidl-Mam«, als Austraglerin zu sorgen. Karl Ackermayr senior hatte in seinem Testament listig dafür gesorgt, das seine Frau auf jeden Fall noch fünf Jahre nach seinem Tod einen »nobligen« Austrag genießen kann. Würde sie früher sterben, ginge der Hof an die Kirche.
Inzwischen sind vier Jahre vergangen. Es geht auf Weihnachten zu und wie jedes Jahr hat die Moidl-Mam (Veronika Bachmann) wieder ihren »Advents-Moralischen«. Sie jammert der Familie vor, dass sie das Jahr bestimmt nicht überleben werde. »Je heiliger die Zeit, je narrischer die Leut'«, sinniert Gemüsebauer Karl Ackermayr geduldig über die Jammerei. Die Rolle ist Otto Zaiser auf den Leib geschrieben. Die Agnes (Christina Pletschacher) sieht die Sache schon mehr von der existenziellen Seite und würde alles tun, um den Hof für die Familie zu erhalten. Sie kann schon mal recht »narrisch« werden. Die fesche Christl (Birgit Fleindl), die in der Apotheke arbeitet, sorgt mit Pillen und allerlei Tees für die Oma und bringt flirtend den Hausel (Thoma Pletschacher) dazu, alle unangenehmen Arbeiten für die Austraglerin, wie das Beschaffen des »g'rechten Christbaums«, zu übernehmen.
Doktor und Vertrauter der Moidl-Mam ist Dr. Thomas Dudelhofer (Martin Sabold), der die Familie überzeugt, dass fürs Überleben der Moidl-Mam deren Wünsche exakt zu erfüllen sind. Oft kommt außerdem die »Dandlerin« (Gabi Speiser) auf den Hof, um das Gemüse des Bauern für den Markt abzuholen. Sehr redselig und neugierig nervt sie die Familie zusätzlich. Übers Jahr verkauft der überaus temperamentvolle Nachbar, der »Giggerl-Girgl« (Fabian Merkle), seinem Freund »Kartoffe-Kare« allerlei Federvieh, Eier und zu Weihnachten natürlich eine besondere Gans. Wie sich das Geschehen zu einem dramatisch-komischen Austrags-Schwindel entwickelt und die Familie an den Rand des Wahnsinns gerät, soll hier nicht verraten werden.
Die Theatergruppe Schleching hat nicht nur ein zweiteiliges Bühnenbild für das Leben der Familie und der Moidl-Mam mit vielen liebenswerten Details gestaltet, auch im Zuschauerraum weihnachtet es in allen Ecken. Regie führte Elfie Bachmann. Mirl Anner unterstütze als Souffleuse. Die Maske übernahm Martina Zaiser. Für den Bühnenbau war Martin Sabold verantwortlich. Die musikalische Gestaltung übernahmen Markus Maier und Martin Schlagbauer mit der Ziach. Der Premierenabend klang mit einer gemeinsamen Feier von Schauspielern und Zuschauern aus.
Weitere Aufführungen sind jeweils um 20 Uhr (Einlass um 19 Uhr) im Pfarrsaal Schleching am Freitag, am Ostermontag, am Dienstag, 14, April, und Freitag, 17. April. Karten gibt es im Vorverkauf über die Sparkasse Schleching, Hauptstr. 1, Telefon 0861/662300 oder an der Abendkasse. bre