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Bürgermeister Rudi Jantke und Kulturbeauftragter Fritz Seibold betrachteten, wie Rottau einst um Urlauber geworben hat. (Foto: T. Eder)

Gelungene Ausstellung über Tourismus

Grassau – Die Entwicklung der Marktgemeinde Grassau mit Rottau und Mietenkam ist eng mit der Entwicklung des Fremdenverkehrs verknüpft. Viele infrastrukturelle Einrichtungen würde es ohne diesen Wirtschaftszweig nicht geben. Olaf Gruß zeigt bis zum Jahresende in der Ausstellung »125 Jahre Sommerfrische – Fremdenverkehr – Tourismus in Grassau« den Wandel im Tourismus, aber auch die Wechselwirkung im gesamten Ort. Begleitend zur Vorstellung des neuen Chronik-Bandes über den Tourismus in Grassau, aber auch darüber hinaus hat Gruß in akribischer Recherchearbeit die Ausstellung zusammengefügt.


Vieles, was im neuen Band der Ortschronik beschrieben wird, sei in dieser Ausstellung zu finden, so betonte Bürgermeister Rudi Jantke bei der ersten Besichtigung der Ausstellung. Aus Sicht der Gemeinde sei es besonders wertvoll, dass sich wieder geschichtsinteressierte, versierte und engagierte Bürger finden ließen, die die Aufgabe, den Chronik-Band zu schreiben, übernahmen. Im Besonderen hob er angesichts der Ausstellung Olaf Gruß hervor, der sich durch viele Ausstellung mittlerweile zum Geschichtsexperten entwickelt habe.

Olaf Gruß und Gerold Stiegler haben das Buch »Verkehr und Tourismus« gemeinsam verfasst. Vor allem die akribische Internetrecherche von Olaf Gruß ermögliche diese interessante Ausstellung. Dem Lob schloss sich auch Kulturbeauftragter Fritz Seibold an, der über die Quellen nur staunen konnte.

Olaf Gruß erläuterte, dass einige der besonders alten Fotografien aus Fotoalben stammen, die er im Internet ersteigern konnte. Die älteste Aufnahme stammt aus dem Jahr 1890. Ihm sei es wichtig gewesen zu zeigen, welche Bedeutung dem Fremdenverkehr auch unter dem kulturellen Aspekt zukommt. Dr. Hans Grabmüller, Leiter des Chronik-Projekts, erinnerte an das Großereignis der 1000-Jahrfeier im Jahr 1933. Gruß ergänzte, dass die Grassauer auch den großen Faschingszug von 1928 gestemmt hätten.

Er habe zudem versucht, einige Facetten der Infrastruktur darzustellen. Ein Musterbeispiel sei die Veränderung des »Schwaigerecks« im Ortszentrum. Ein weiteres Beispiel sei das Sporthotel, das aus einem Arabergestüt entstanden sei. Wie Gruß betonte, sei er weiterhin ständig auf der Suche nach alten Fotografien. Gruß schenkt auch den Gastwirtschaften von Grassau, Rottau und Mietenkam besondere Aufmerksamkeit und zeigt deren Entwicklung. So gab es in Grassau einst eine Weißbierbrauerei. Die großformatigen Bilder der Ausstellung sind nach Bereichen unterteilt, stellen Grassau in Panorama-Form dar, zeigen aber auch einzelne Ausschnitte. Grassau ist sowohl als Sommerurlaubsziel wie auch als Winterquartier dargestellt. Interessant sind die Werbeprospekte aus dem vergangenen Jahrhundert.

Die Ausstellung ist zu den Öffnungszeiten der Tourist-Information montags bis freitags von 9 bis 12 und von 14 bis 16.30 Uhr zu sehen. tb

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