Vor der Vorstellung informierte die Vorsitzende der Bauernbühne, Mona Pavlak, dass dies der Auftakt im Jubeljahr »50 Jahre Grassauer Bauernbühne« sei. Man habe für das erste Stück ein rustikales, originales Bauernstück gewählt und werde an Ostern das Pendant dazu aufführen. Dies sei die 92. Premiere seit Bestehen der Theaterbühne. Besonders freue es sie, dass mit Sepp Noichl auch ein Gründungsmitglied als Akteur mitspielt.
Dem Bauern Josef Glasinger (Klaus Kirchleiter) fehlt nur mehr eine gute Milchkuh. Sein Sohn Flori (Florian Kreppert) träumt unterdessen von seiner Traumfrau. Beide suchen das Besondere. Dafür hat Bäuerin Walli Glasinger (Regina Petermüller) wenig Verständnis. Während Knecht Bertl (Albert Strehhuber) dem Bauern durch eine Anzeige zur prämierten Kuh verhelfen möchte, tröstet Magd Fanni (Melanie Schönfelder), selbst unglücklich in den Knecht verliebt, den Jungbauern. Da kommt Viehhändler und Schmuser Jakl Kurzeder (Sepp Noichl) gerade zur rechten Zeit. Zwar hat er keine Milchkuh, wohl aber zwei gut eingesäumte Hochzeiterinnen im Angebot. Doch Flori ist weder von der aufgedonnerten Genoveva (Gaby Schneider) noch von der zurückgebliebenen Annamirl (Marianne Strehhuber) begeistert. Das Hochzeitsgut jedoch lässt die Bäuerin aufhorchen und sie bittet die Hochzeiterinnen zu bleiben, ganz zum Wohlgefallen des Bauern. Für zusätzliche Verwirrung sorgt das norddeutsche Ehepaar Hirnbeiß (Bert und Hanna Küfner), das sich zu den bayerischen Gastgebern sehr hingezogen fühlt. Letztlich macht die junge, hübsche Vroni (Theresa Strehhuber) das Chaos perfekt. Am Ende bekommt aber doch jeder, was er sich wünscht oder verdient hat.
Regisseur Herbert Kropf führte seine Darsteller perfekt. Respekt gebührt auch der für die Maske zuständigen Greti Strehhuber. Einige Spieler konnte man zunächst kaum erkennen. Dass Klaus Kirchleiter wie auch Regina Petermüller zu den »alten Hasen« zählen, war an ihrer Perfektion zu erkennen und auch der erfahrene Sepp Noichl glänzte in der Rolle des Schmusers mitsamt Gesangseinlagen. Auch der Nachwuchs brillierte. So meisterte Florian Kreppert sein Debüt mit Bravour und auch Melanie Schönfelder ging in ihren Rollen als derbe Magd und Vamp auf. Selbst Albert Strehhuber als Knecht ohne Heiratsambitionen konnte sich ihren Waffen nicht widersetzen. Für Lacher sorgten Marianne Strehhuber als einfältige Hochzeiterin wie auch Gaby Schneider, die zweite Hochzeiterin. Nicht ganz einfache Rollen hatten Bert und Hanna Küfner, die statt Bayerisch Berlinerisch sprechen mussten. Das brave Mädel musste Theresa Strehhuber darstellen – diese Rolle nahm man ihr absolut ab.
Nach dem gelungenen Jubiläumsauftakt darf man sich auf die nächste Premiere an Ostern freuen. Eine Sondervorstellung gibt es am Festabend, 26. Juni, im Heftersaal. »Die Wunschbraut« ist nochmals am 14. Juli um 20 Uhr zu sehen. Weitere Aufführungen folgen am 28. Juli, 11. August, 25. August und 22. September. tb