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Diese Mädchen und Buben studieren im Rahmen eines Theaterprojektes in der Schatzinsel Traunreut ein integratives Theaterstück ein. (Foto: Mix)

Für Kinder und Jugendliche in der Stadt Traunreut

Traunreut. Seit Juli 2011 gibt es mit der sozialpädagogischen Tagesstätte »Schatzinsel« des Vereins Integrative Sozialpädagogische Gruppenarbeit (ISG) eine zusätzliche Betreuungsmöglichkeit für schulpflichtige Kinder in Traunreut. In Zusammenarbeit mit dem Mehrgenerationenhaus plant der Verein für das kommende Jahr einige neue Projekte, darunter eine offene Spielplatzbetreuung und eine Veranstaltung zur besseren Vernetzung.


»Wir müssen manche Dinge verändern«

Das Team der Schatzinsel setzt sich für Kinder und Jugendliche in der Stadt ein. »Wir müssen manche Dinge verändern, damit es benachteiligten Kindern und Familien in unserer Gesellschaft besser geht«, betont die Leiterin der Schatzinsel, Cornelia Streitwieser.

Für März 2013 plant sie zusammen mit ihrem Team eine Veranstaltung mit dem Titel »Traunreuter Kindl«. Es sollen ein Netzwerk der bereits vorhandenen Hilfeeinrichtungen für Familien aufgebaut, Sponsoren für die Projekte gefunden und das Image der Stadt Traunreut verbessert werden. Zu der Veranstaltung sind Unternehmen aus der ganzen Region eingeladen, denen man zeigen will, was in der Kinder- und Jugendarbeit in der Stadt alles läuft. Gleichzeitig sollen damit die Bürger Traunreuts aufgefordert werden, sich ebenfalls zu engagieren, »weil es viel Freude macht und die Gemeinschaft stärkt«, so Cornelia Streitwieser.

Ein neues Projekt für 2013, das der Sozialpädagogin am Herzen liegt, ist die offene Spielplatzbetreuung. »Dort am Spielplatz sind viele Kinder, wir können sie direkt erreichen, mit ihnen kommunizieren und helfen«. Zur Realisierung ihres Projektes sucht sie noch nach einem gebrauchten, aber gut erhaltenen Bauwagen, mit dem man zu bestimmten Zeiten an bestimmten Tagen die Spielplätze im Stadtgebiet anfahren kann. Im Bauwagen sollen Spiel- und Bastelmaterial sowie Sitzgelegenheiten für die Kinder mitgeführt werden. Am Spielplatz könne man dann eine Beziehung zu den Kindern aufbauen, die ansonsten nicht in die Einrichtungen kommen würden. Es sollte nicht zuletzt ein attraktives Angebot entstehen, das die Kinder von Fernsehen und Computer weg ins Freie lockt. Das Projekt wird in Kooperation mit dem Mehrgenerationenhaus und dem Jugendzentrum geplant.

Hauptaufgabenfeld für So-zialpädagogen sind heutzutage die Familien Alleinerziehender. »Vielen Alleinerziehenden wird einfach alles zu viel, sie sind oft in einer schlechten wirtschaftlichen Lage und dazu noch mit der alleinigen Beaufsichtigung und Erziehung der Kinder überfordert«, sagt sie. Unbürokratische und schnelle Hilfe sei hier notwendig.

Die ISG bietet auch Tanz- und Theaterprojekte an, bei denen die Buben und Mädchen ganz nach ihren Neigungen gefördert werden und gleichzeitig ihr Selbstbewusstsein stärken können. Derzeit studiert Cornelia Streitwieser mit 15 Kindern und Jugendlichen ein integratives Theaterstück ein, das im nächsten Jahr aufgeführt werden soll.

»Räume für die Kinder sind extrem klein geworden«

Die Sozialpädagogin betont: »Die Kinder sind heute nicht schwieriger als früher, die Zeiten sind auch nicht schlechter. Aber die Räume für die Kinder sind extrem klein geworden.« Die Bedingungen in Familie und Gesellschaft hätten sich geändert und dem müsse man Rechnung tragen. Früher habe man Probleme mit Kindern mehr untereinander ausgemacht. Heutzutage werde ein Kind, das einmal etwas anstellt, schnell als schwer erziehbar eingestuft und es werde gleich nach einem Pädagogen gerufen. »Wir haben doch als Kinder auch mal Blödsinn gemacht und wurden dafür geschimpft. Aber heute wird in vielen Fällen gleich eine Anzeige erstattet.«

Die Schatzinsel in Traunreut, die Spielplatzbetreuung und weitere geplante Projekte seien dazu da, Kinder, die ansonsten viel allein sind oder Schwierigkeiten in ihrem sozialen Umfeld haben, aufzufangen, sie zu fördern und zu stärken. mix

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