»Das warme Wetter sagt den Pflanzen, es ist Frühling. Das Problem dabei: Die Pflanzen wissen nicht, dass es noch saukalt werden kann«, sagt der Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege am Landratsamt Traunstein. Vor zwei Jahren habe man diesen Fall gehabt, da seien viele Rosen kaputt gegangen.
Pflanzen können Kälteschock bekommen
Die Gefahr für die Pflanzen bestehe nicht in den derzeit sehr milden Temperaturen, sondern wenn es nun plötzlich minus 20 Grad kalt werden sollte. »Dann bekommen die Pflanzen einen Kälteschock und dann kann einiges kaputt gehen«, sagt Georg Unterhauser. Doch im Großen und Ganzen könne man sagen, dass die warmen Temperaturen im Januar keine großen Auswirkungen auf die Pflanzenwelt haben. »Wenn es jetzt ganz normal kälter wird und wir minus fünf oder minus zehn Grad bekommen, dann passiert gar nichts.«
Gänseblümchen und Schneeglöckchen, die jetzt austreiben, könnten im Frühjahr trotzdem noch einmal blühen, »sie gehen nicht kaputt.« Und auch Obstbäume, die nun Knospen treiben, seien nicht in Gefahr. »Sie sind ausreichend geschützt. Ernteausfälle gibt es meist nur, wenn die Bäume schon blühen, und dann noch einmal ein Frost kommt«, sagt Georg Unterhauser.
Tipp: Stämme mit Kalk weiß streichen
Sinnvoll sei aber, die Stämme weiß zu streichen (zum Beispiel mit Kalk). »Die Sonne hat tagsüber schon sehr viel Kraft, in der Nacht wird es aber oft richtig kalt. Diese Temperaturunterschiede können dazu führen, dass die Rinde wie ein Reißverschluss aufplatzt.« Durch die weiße Farbe könne der Temperaturunterschied minimiert werden, denn die Sonneneinstrahlung werde reflektiert und nicht so stark von dem ansonsten dunklen Stamm aufgenommen.
Eine weitere Empfehlung gibt der Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege in Bezug auf Rosen: »Mit Dachsen zudecken, dann wird die Sonneneinstrahlung reduziert und die Rosen treiben nicht so schnell aus.« KR