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Die beiden Harter Schützenmeister Hans Mörner (links kniend) und Thomas Holzner waren die Ersten, die knien mussten. Behutsamer gingen die Truchtlachinger mit Käthe Schweiger um, die sitzen durfte. (Foto: Humm)

Für 150 Liter Bier machen die Truchtlachinger den Göd

Seeon-Seebruck – Der Göd der Schützengesellschaft Hart ist die Schützengesellschaft Truchtlaching. Die Harter Schützen feiern ihr 110-jähriges Gründungsfest vom 15. bis 19. Juli in Verbindung mit dem 7. Gauschützenfest und des Alzgaues Trostberg, der heuer 90 Jahre alt wird.


Die Verhandlungen über die Patenschaft entwickelten sich sehr zäh und für die Vorstandschaftsmitglieder des Jubiläumsvereins durchaus auch schmerzhaft. Dabei verhandelten für den Schützenverein Truchtlaching Georg Hölzl und Simon Maier vom Burschenverein Ising-Truchtlaching, für Hart waren Schützenmeister Hans Mörner, Zweiter Schützenmeister Thomas Holzner und der Stellvertretende Festleiter Josef Maier junior. Letztendlich einigte man sich nach mehreren Stunden auf 150 Liter Bier, wobei noch von Sponsoren 50 Liter hinzukommen werden.

Etwas verwundert waren die Mitglieder der Schützengesellschaft Truchtlaching, als es vor dem Bürgersaal sehr laut wurde und plötzlich der Saal voll mit Harter Bürgern war. Der erste Gedanke der Burschen Hölzl und Maier, dass die Harter nur den neuen Bürgersaal besichtigen wollten, endete in der Feststellung, dass die Harter nicht mehr einfach so gehen wollten.

Auf die Frage »Was wollt ihr denn?« gab es keine klaren Aussagen. Dann endlich rückte Harts Schützenmeister Hans Mörner heraus damit: »Einen Göd suchen wir für unser Gründungsjubiläum«. Sofort wurde er zusammen mit seinem Zweiten Schützenmeister Thomas Holzner einschließlich des stellvertretenden Festleiters Josef Maier junior auf die Bühne geholt. »Was bekommen wir dafür?« fragten Hölzl und Maier. Die Harter boten Pralinen an, verteilten sie in den ersten Reihen unter den Truchtlachingern, doch damit konnten sie die Verhandlungsführer nicht beeindrucken. Im Verlauf der Verhandlungen kamen die Harter mit einer Flasche Sekt, mit einigen Gläsern Schnaps, dann mit etlichen Flaschen Bier an, die immer mehr wurden, aber trotz allem keinen Erfolg brachten. Die Folge war das Scheitlknien für die beiden Harter Schützenmeister, denen nach und nach Schriftführerin Birgit Rumswinkl, Harts Patenbraut Maria Schauer, Jugendleiterin Käthe Schweiger, Schatzmeisterin Pia Kleinert und zuletzt noch Chiemings Bürgermeister Benno Graf folgten. Neben dem Scheitlknien mussten sie alle den einen oder anderen Zaubertrank trinken.

Dann endlich kam die Einigung mit 150 Liter Festbier zustande. Von der Schlossbrauerei Stein gab es noch ein Fass Bier, wovon sich jeder im Saal bedienen konnte und die Chieminger Blasmusik, die das Patenbitten musikalisch begleitete, spielte zur Unterhaltung auf. Gut, dass auf die Harter der Bus wartete, da die Patenschaft sehr ausgiebig noch lange gefeiert wurde. Zudem gab es noch ein Ständchen für die Schützenmeisterin aus Truchtlaching, Inge Mittermeier, die am Tag des Patenbittens Geburtstag hatte. OH

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