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»Friede ist nicht selbstverständlich«

Waging am See. Beim Gottesdienst in der Pfarrkirche gedachte die Krieger- und Soldatenkameradschaft Otting ihrer gefallenen, vermissten und verstorbenen Mitglieder. Vorsitzender Fritz Mayer legte nach dem Gottesdienst am Kriegerdenkmal an der Kirchenmauer einen Kranz nieder. Die Musikkapelle Otting unter der Leitung von Josef Schreckenbauer spielte dazu das Lied »Ich hat' einen Kameraden...«.


Beim Gottesdienst stellte Pfarrer Alois Holzner fest, dass Kriegerjahrtage angesichts von über 50 Millionen Menschen, die im Zweiten Weltkrieg ihr Leben verloren hätten, unverzichtbar seien. »Bis in die letzten Stunden des Kriegs wurde sinnlos geopfert, getötet und zerstört.« Dass so etwas nie vergessen werde, dazu diene auch der Jahrtag in Otting.

Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs seien 67 Jahre vergangen, deshalb bleibe nicht mehr viel Zeit, mit den Zeitzeugen zu reden. »Nur sie wissen, was es heißt, Abschied zu nehmen von der Familie, der Heimat oder Kameraden, die aus dem Einsatz nicht mehr zurückgekommen sind,« so der Geistliche. Weil es nicht mehr viele seien, würden künftig Kriegerdenkmäler und Soldatenfriedhöfe stumme Zeugen dieses unmenschlichen Geschehens.

Nach der Kranzniederlegung zogen die Krieger- und Soldatenkameradschaften Otting, Traunwalchen und Kammer sowie die Ottinger Ortsvereine mit ihren Fahnen und mit der Musikkapelle Otting an der Spitze zum Gasthaus Oberwirt, wo der Jahrtag in geselliger Runde ausklang.

Wagings 2. Bürgermeister Hans Kern betonte seinerseits, wie wichtig der Gedenktag für die Gefallenen und Vermissten der Weltkriege sei. »Dass der Friede nicht selbstverständlich ist, dazu müssen wir aktuell nur in den Nahen Osten nach Syrien blicken.« Jeder müsse deshalb nach seinen Möglichkeiten dazu beitragen, dass wir in einer friedlichen Gesellschaft leben können, die solidarisch und gerecht sei. Bjr

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