Wahlleiter Sepp Hohlweger meinte, bis zu den Wahlen im September des nächsten Jahres liege viel Arbeit und Engagement vor den Kandidatinnen: »Die zwei können das nicht allein, daher bitte ich um Unterstützung«, appellierte er. Wenn in den einzelnen Ortsverbänden Veranstaltungen geplant seien, solle man sich nicht scheuen, die Kandidatinnen dazu einzuladen, damit sie in der Öffentlichkeit bekannt werden und sich präsentieren können. »Fachlich jedenfalls haben sie’s drauf, das sind überzeugende Frauen«, lobte er.
Einsatz für Kinder und Jugendliche
Marianne Penn (55) ist heilpädagogische Förderlehrerin im Wilhelm-Löhe-Förderzentrum. Sie ist verheiratet und hat zwei Kinder im Alter von 30 und 25 Jahren. Seit 35 Jahren ist sie, wie sie sagte, im sozialen Bereich tätig. Die Stadträtin und das Gründungsmitglied der Trostberger Grünen möchte sich für Bildung und für Bildungschancen auch für benachteiligte Kinder einsetzen.
Ein wichtiger Ansporn zu diesem politischen Engagement sei die Tatsache, dass mit anhaltender Eurokrise und Staatsverschuldung in der Sozialpolitik immer mehr eingespart werde. Das dürfe aber nicht sein; denn Kinder und Jugendliche müssten den richtigen Platz in der Gesellschaft finden: »Wir haben hier einen hohen Standard, der muss beibehalten werden.« Von entscheidender Bedeutung seien dabei die Festlegung und die Vergabekriterien der »Eingliederungshilfen« des Bezirks.
Als weitere wichtige Themen stellte sie heraus: Für psychisch kranke Menschen habe »ambulant vor stationär« zu gelten, die Inklusion müsse langsam wachsen. Menschen mit einer Behinderung sollten im Rahmen ihrer Möglichkeiten in den ersten Arbeitsmarkt integriert werden, ohne die Möglichkeit der Rückführung in eine beschützende Einrichtung zu verlieren. Besonderer Fürsorge bedürften Behinderte, die in Altenheimen leben: Ihnen müsse die Teilhabe am öffentlichen Leben ermöglicht werden. Insgesamt wolle sie sich, sollte sie gewählt werden, dafür einsetzen, dass soziale Themen keine Randthemen bleiben.
Gisela Sengl aus Sondermoning ist 52 Jahre alt. Sie hat drei Kinder im Alter von 12, 15 und 29 Jahren, ist verheiratet und betreibt mit ihrem Mann Hans Dandl eine Biolandgärtnerei mit Hofladen. Ihr Engagement begründet sie mit ihrer Erkenntnis, dass die Zeit reif sei für eine neue Politikgeneration: »Die Wähler haben die ewige Beschwichtigungspolitik, das Talkshow-Geschwafel und die Klientel- und Karrieristen-Politik ganz schön satt«, meinte sie. Von daher sehe sie »eine Riesenchance für uns Grüne. Wir gelten als die glaubwürdigste Partei von allen, haben die besseren Konzepte, und das glauben uns die Wähler auch«. Allerdings müssten glaubwürdige Inhalte auch von glaubwürdigen Menschen vertreten werden. »Nicht von Funktionären, die Pöstchen hin- und herschieben, sondern von Leuten, die eine Verbindung haben zum normalen Leben und aus eigener Erfahrung wissen, wovon sie reden.«
Schulpolitik ist ein Schwerpunktthema
Ihre politischen Schwerpunkte ergäben sich aus ihrer Biographie: In der Landwirtschaft und im Verbraucherschutz kenne sie sich gut aus. Durch ihre Kinder habe sie fast alle Schulformen und Kinderbetreuung kennengelernt. Die Schulpolitik sei ihr deshalb ebenfalls ein Anliegen. »Es kann so nicht mehr weitergehen, so veraltet, wie das bayerische Schulsystem ist.«
Helga Mandl kündigte an, dass bei der Kreisversammlung am 26. Oktober in Trostberg die Delegierten für die Landesversammlung in Augsburg gewählt werden sollen. Die gemeinsame Aufstellungsversammlung der Grünen aus Traunstein und dem Berchtesgadener Land für den Stimmkreiskandidaten zur Bundestagswahl findet am 19. Oktober in Lauter statt. Kandidaten sind Alexandra Adler und Bernhard Zimmer, der beim letzten Mal schon Bundestagskandidat war. he