Finanzen der Gemeinde durchleuchtet

Grassau. Positiv bewertete der Rechnungsprüfungsausschuss der Marktgemeinde die Arbeit des Kämmerers Peter Enzmann in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates. Der Grund: Die Jahresrechnung für 2011 zeige das Bild einer positiven Finanzentwicklung. »Dieses ist allerdings im Laufe des Jahres 2012 durch eine hohe Gewerbesteuerrückerstattung getrübt worden«, erklärt Rathauschef Rudi Jantke.


Mit den verschiedenen gemeindlichen Einrichtungen machte sich der Rechnungsprüfungsausschuss vertraut und besuchte Jugendtreff, Touristinformation, Schleuse des Flutkanals, Golfplatzgelände, Rottauer Kindergarten und Kinderkrippe wie auch den Moorerlebniswanderweg. Viele Stunden wurden dazu genützt die Rechnungen und Unterlagen zu prüfen, erklärte der Vorsitzende Michael Strehhuber und versicherte, dass im Ergebnis keine Beanstandungen vorliegen würden. Mit einem Lob an den Kämmerer schloss er seinen Bericht.

Zur Jahresrechnung erklärte Jantke, dass 2011 ein sehr positives Jahr gewesen sei und sich besser entwickelte als im Haushaltsplan angenommen. Die Zuführung an den Vermögenshaushalt konnte um 140 000 Euro auf 583 000 Euro berichtigt werden und der Schuldenstand habe sich um 440 000 Euro auf 3,7 Millionen reduziert. Gleichwohl gelang eine Rücklagenzuführung von 82 000 Euro auf insgesamt 1,38 Millionen.

Man sei auf einem sehr guten Weg gewesen, so Jantke. 2012 aber habe es einen harten Rückschlag gegeben und es musste eine Gewerbesteuerrückzahlung von mehr als 1,5 Millionen Euro bewältigt werden. Auch für heuer und in den nächsten Jahren sei aus diesem Betrieb nicht mit einer Gewerbesteuer zu rechnen. Dennoch zeigte sich Kämmerer Enzmann zuversichtlich, denn bereits im kommenden Jahr werde sich die finanzielle Situation wieder freundlicher präsentieren.

Einstimmig beschieden wurde zudem die Jahresrechnung des Wasserwerks Grassau. Demzufolge konnte im Jahr 2011 ein Gewinn von 55 000 Euro erwirtschaftet werden. Der Geschäftsleiter des Wasserwerks Sebastian Stephan erklärte, dass der Jahresgewinn zur Deckung von Vorjahresverlusten verwendet werde. Nach Abzug des Gewinns stehen noch 300 000 Euro Verlust offen, die aus dem Bau des Hochbehälters resultieren. Stephan informierte, dass die Wasserverluste reduziert werden konnten und nun unter zehn Prozent liegen.

Zum Wasserwerk zählt ein rund 82 Kilometer langes Leitungsnetz, wobei die Hälfte Hausanschlussleitungen seien. Die Reparaturen dieser werden vom Wasserwerk übernommen und zwar bis zum Zähler. Dem Bürger entstehen so bei Schäden am Netz keine Kosten. Folglich mache es auch Sinn, so Stephan, etwa bei Nässe an einer bestimmten Stelle im Garten, das Wasserwerk zu informieren.

Einhellig stimmte der Rat den Jahresrechnungen Gemeinde und Wasserwerk zu. tb

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