Traunstein: Feuerwehren im Landkreis »stehen vor einem enormen Ausbildungsstau«
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Der Lehrgangsbetrieb des Kreisfeuerwehrverbands war wegen Corona vollständig zum Erliegen gekommen. Nun haben Ausbilder in einem Kraftakt für sämtliche Lehrgänge Hygienekonzepte erstellt, die für den Herbst rund 30 dringend benötigte Lehrgänge ermöglichen.

Feuerwehren im Landkreis »stehen vor einem enormen Ausbildungsstau«

»Vor den Corona-bedingten Einschränkungen wurde auch der Lehrgangsbetrieb der Feuerwehren im Landkreis Traunstein nicht verschont«, so der für die Ausbildung verantwortliche Kreisbrandmeister Josef Linner im Gespräch mit dem Traunsteiner Tagblatt. Mit dem Herunterfahren des öffentlichen Lebens stand auch der Lehrgangsbetrieb von einem Tag auf den anderen still. Nun wurden zwei Basislehrgänge beendet. Der Kreisfeuerwehrverband plant die Wiederaufnahme der Ausbildung nach der Sommerpause. Dazu wurde für jedes Angebot ein eigener Hygieneplan erstellt.


»Unsere Feuerwehren brauchen diese Lehrgänge dringend, damit sie ihr ehrenamtliches Personal entsprechend qualifizieren und letztlich den täglichen Einsatzanforderungen weiterhin gerecht werden können. Wir stehen bereits jetzt vor einem enormen Ausbildungsstau«, so Linner. In einer Besprechung mit allen Lehrgangsleitern wurden Schutz- und Hygienemaßnahmen besprochen. Im Kalender stehen für das restliche Jahr fast 30 Lehrgänge – von Basisschulungen bis zu Lehrgängen für einzelne Themenfelder.

Jedem Lehrgangsangebot liegt nun ein Hygienekonzept zugrunde, damit Teilnehmer und Ausbilder größtmöglichen Schutz vor einer Ansteckung haben. So wurden Teilnehmerzahlen reguliert, Abstände in den Lehrsälen der Feuerwehrhäuser berechnet, das Tragen von Mund-/Nasenschutzmasken geregelt und die Möglichkeiten zur Händehygiene verbessert.

Lobende Worte findet Linner für die Ausbilder und Lehrgangsverantwortlichen. »In so mancher Nachtschicht sind die Konzepte erstellt worden, um so den aktiven Feuerwehrlern größtmögliche Sicherheit zu gewähren«. Dabei waren sowohl die beiden Kreisfeuerwehrärzte Hubert Pilgram als auch Holger Hübner eng eingebunden. In Abstimmung mit den Mitarbeitern des Gesundheitsamts haben nun alle Sparten entsprechende Freigaben erhalten. Somit steht der Wiederaufnahme des Lehrbetriebs nichts mehr im Weg.

Besonders stolz zeigte sich Josef Linner auf die Nachwuchskräfte, deren Grundlehrgang im Frühjahr von einem Tag auf den anderen abgebrochen wurde. »Wir konnten diesen nun nachholen und freuen uns darüber, dass wir rund 50 Nachwuchskräfte erfolgreich zum Abschluss führen konnten.« Neben den beiden ursprünglichen Lehrgangsorten Chieming und Siegsdorf erklärten sich die Feuerwehren Erlstätt und Traunwalchen kurzfristig bereit, die Hälfte der Teilnehmer in ihren Lehrsälen aufzunehmen.

Somit erreichten in Chieming neun Teilnehmer der Feuerwehren aus Chieming, Ising, Hart und Traunstein den Abschluss. In Traunwalchen gab es zehn Teilnehmer aus Traunreut, Traunwalchen sowie der Werkfeuerwehr BSH. Für den südlichen Landkreis brachten im Gerätehaus in Siegsdorf 13 Teilnehmer aus Ruhpolding, Siegsdorf, Eisenärzt und Hammer den im Frühjahr begonnenen Lehrgang zu Ende. In Erlstätt schafften es 12 Teilnehmer aus Vachendorf, Erlstätt, Inzell und Bergen.

Der für die Feuerwehren der Landkreismitte verantwortliche Kreisbrandinspektor Martin Schupfner überzeugte sich bei den Prüfungen vom Leistungsstand der Nachwuchskräfte. »Ich bin froh darüber, dass trotz der viermonatigen Unterbrechung die Qualität der Ausbildung nicht gelitten hat. Ich habe am Prüfungstag durchwegs gute Leistungen gesehen und gratuliere den erfolgreichen Absolventen«, so Martin Schupfner. Damit ist der Weg für weiterführende Lehrgänge und Laufbahnen geebnet. Hob

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