Der Planungsausschuss des Stadtrats beschloss in seiner jüngsten Sitzung, das Büro mit der Abbruchplanung, Ausschreibung und Überwachung zu beauftragen – vorbehaltlich der Zustimmung des Stadtrats, der sich in seiner nächsten Sitzung am 27. Juli damit befassen wird. Außerdem soll ein weiteres Fachbüro eine zusätzliche Schadstoffuntersuchung vornehmen.
Das Büro Mahl-Gebhard-Konzepte hatte in einer Arbeitsgruppe mit Vertretern des Fördervereins Alt-Traunstein, Fachplanern und Bürgern Vorschläge für die Gestaltung des Salinenparks erarbeitet. Diese werden auch in der Stadtratssitzung vorgestellt werden.
Kostendifferenz auf rund 260 000 Euro geschätzt
Um aber Sicherheit für ein belastbares Finanzierungskonzept zu erhalten, sind zunächst die Abbrucharbeiten für die beiden Turnhallen auszuschreiben. Dafür liegen die ersten Kostenschätzungen zwischen 212 000 und 475 000 Euro für Planung, Ausschreibung und Überwachung. Der Unterschied bei den Kosten liege auch in einer möglichen Sondermüllbelastung. Insofern sei es sinnvoll, ein Fachbüro einzuschalten.
Das zog nicht nur Josef Kaiser (UW) in Zweifel: »Wozu brauch' ich denn da ein Fachbüro? Das schreib' ich aus, dann vergleich' ich die Angebote und fertig. Da kann ich mir die Kosten für ein Ingenieurbüro sparen.« Schwäbisch verteidigte das Ansinnen: »Da ist deutlich mehr dahinter, da gibt es einige Fallstricke, zum Beispiel mögliche Altlasten. Das haben wir ja gerade erst bei der AKG-Turnhalle erlebt.«
Auch Wolfgang Osenstätter (CSU) monierte: »Da brauchen wir noch einmal ein Büro und noch einmal und noch einmal, so wie bei der Schule in Haslach. Und dann haben wir ein Planungsbüro und dann kommt auf, dass doch alles ganz anders ist.«
»Wie gehe ich mit dem Ergebnis dann um?«
Oberbürgermeister Christian Kegel (SPD) verteidigte den Vorschlag der Verwaltung: »Es geht hier um die Kostensicherheit. Da brauche ich erst ein Ergebnis, um zu überlegen, wie gehe ich damit um. Ohne Kostensicherheit laufen alle Planungen ins Blaue hinein. Wir sollten den Abbruch von einem Fachbüro ausschreiben lassen.«
Dem widersprach Burgi Mörtl-Körner (Grüne): »Eine Kostensicherheit hab' ich doch dann auch nicht. Wenn abgebrochen wird, sind Überraschungen doch immer möglich.« Und Osenstätter ergänzte: »Die Erfahrung zeigt doch, je mehr ausgeschrieben wird, desto teurer wird's am Ende.«
Karl Schulz (CSU) hob an zu einem Abgesang auf die Franz-Eyrich-Halle: »Ich bedaure, dass dieses Gebäude verschwinden wird, das so viele Traunsteiner lieb gewonnen hatten. Da sind sehr viele Emotionen mit dabei.« Da erinnerte Kegel an die Kehrseite: »So schön die Halle war, für den TVT war sie zum Schluss eine riesige finanzielle Belastung.«
Uwe Steinmetz (UW) erinnerte an die Millionen-Spende des Fördervereins Alt-Traunstein: »Der zahlt den Abbruch und was übrig bleibt, kommt der Gestaltung des Salinenparks zugute. Sonst müssten wir weitere Spenden sammeln.«
Kegel drängte zur Beschlussfassung: »Ich erinnere an das Salinenjubiläum 2019, das wir in dem fertigen Salinenpark feiern wollen. Das Geld für das Fachbüro ist gut angelegt, das spart uns an anderer Stelle wieder einiges.« Und dritte Bürgermeisterin Waltraud Wiesholler-Niederlöhner (SPD) sagte: »Wir sollten diesen Schritt wagen bei aller Wehmut. Natürlich sind immer Unwägbarkeiten da, aber wir kriegen ja auch noch einen Zuschuss.«
»Genaue Zahl können auch die Experten nicht sagen«
»Planungssicherheit kriegen wir doch auch mit einem Leistungsverzeichnis nicht«, zweifelte Josef Kaiser weiter. »Eine genaue Zahl können uns auch die Experten nicht vorhersagen.« Doch Burgi Mörtl-Körner meinte, »das wäre schon gut, wenn jemand den Abbruch überwacht.« In die gleiche Kerbe schlug Waltraud Wiesholler-Niederlöhner: »Das sehe ich auch so, immerhin ist der Abbruch in einem Wohngebiet. Da ist es schon gut, wenn jemand darauf schaut, Dreck und Staub zu minimieren.« coho