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Für das Obergeschoß der Tourist-Info in Waging gibt es recht unterschiedliche Nutzungsvorstellungen. Ein Arbeitskreis Kultur soll aus den verschiedenen Vorschlägen jetzt ein schlüssiges Konzept entwickeln. (Foto: Eder)

»Es müssen Ergebnisse her – und das in absehbarer Zeit«

Waging am See – Es geht um das Thema »Obergeschoß der Tourist-Info«, wie Bürgermeister Herbert Häusl die Debatte um die künftige Nutzung der Räume des jetzigen Bajuwaren-Museums neuerdings benennt. Zur Lösung der komplizierten Situation sollte in der jüngsten Gemeinderatssitzung ein Kulturausschuss gegründet werden. Letztlich entstand dann aber nach längeren, mitunter verwirrenden Diskussionen ein »Arbeitskreis Kultur«, von dem man sich ohne die feste Struktur eines offiziellen, in Satzung und Gemeindeordnung verankerten Ausschusses größere Flexibilität und Freiheit und somit raschere Ergebnisse erhofft.


Dieser Arbeitskreis muss, so stellte Bürgermeister Herbert Häusl mehrfach klar, die anstehenden Themen – Zukunft des Bajuwarenmuseums, möglicher Einbau von Büros für die Gemeindewerke oder von Räumen für die Bücherei sowie das Vogelmuseum – konkret und zügig abarbeiten. Nach Möglichkeit sollte eine Lösung gefunden werden, die von allen mitgetragen werden kann: »Es müssen Ergebnisse her – und das in absehbarer Zeit.«

Nicht genug Zeit für kulturelle Themen

Das hatte wohl auch Kulturreferentin und dritte Bürgermeisterin Hedwig Witzleben so gesehen und deshalb den Vorschlag eingebracht, im Hinblick auf die Neugestaltung des Bajuwarenmuseums beziehungsweise die Unterbringung anderer Nutzungen im Obergeschoß der Tourist-Info einen vorberatenden Kulturausschuss zu gründen. Bei Sitzungen des Marktgemeinderats sei aufgrund der vielen anderen Themen meistens nicht ausreichend Zeit, sich intensiver mit kulturellen Themen zu beschäftigen und entsprechende Konzepte und Vorschläge zu erarbeiten.

Dieser Vorschlag stieß auf uneingeschränkte Zustimmung. Aber um die genaue Ausgestaltung einer solchen Arbeits- und Diskussionsrunde musste eine ganze Weile debattiert werden, bis ein Ergebnis feststand. Zunächst wurde über mögliche Uhrzeiten debattiert. Bürgermeister Häusl lehnt abendliche Ausschusssitzungen kategorisch ab, weil er dann nicht gleichzeitig stattfindende Vereinsversammlungen besuchen könne. Sitzungstermine am späteren Nachmittag fanden die Bauern im Gemeinderat nicht gut, weil sie dann häufig vorzeitig nach Hause in den Stall müssen.

»Dann wäre auch ein gewisser Zug drin«

Der etwas mühsame Wortwechsel wurde von einem Vorschlag von Beppo Hofmann unterbrochen. Er meinte, ob man nicht einfach einen Arbeitskreis statt eines offiziellen Ausschusses einrichten könnte. Damit fand er sogleich Unterstützung bei Christian Reiter. Ein solcher Arbeitskreis, ähnlich wie der bestehende Arbeitskreis Jugend, könne lockerer agieren, meinte der zweite Bürgermeister, laufe ganz unkompliziert und entlaste auch den Bürgermeister, weil dieser nicht immer dabei sein müsse. Nach Reiters Vorschlag könnte Kulturreferentin Hedwig Witzleben den Vorsitz eines solchen Kultur-Arbeitskreises übernehmen. »Dann wäre auch ein gewisser Zug drin«, so seine Einschätzung. Witzleben hätte sich das auch gut vorstellen können: »Je flexibler und offener so ein Kreis ist, umso leichter lässt sich arbeiten.«

Das fand trotz anfänglicher, zögerlicher Zustimmung Bürgermeister Häusl auf einmal doch nicht mehr so gut. Bei so einem wichtigen Thema wolle er doch gern selbst den Vorsitz führen, meinte er. Es gehe auch nicht, dass der Bürgermeister bei solch einem Kreis nicht dabei sei. Letztlich müsse er ja auch die Ergebnisse des Arbeitskreises in den Gemeinderat einbringen.

Intensiv auf »Obergeschoß Tourist-Info« konzentrieren

Die Überlegungen begannen daraufhin von vorne. Es wurde darüber nachgedacht, ob man in einen Arbeitskreis Kultur auch den bestehenden Tourismus- und Veranstaltungs-Arbeitskreis mit integrieren könne, der vergangenes Jahr nur einmal getagt hatte. Es gab ein Für und Wider zu hören. Letztlich aber setzte sich die Einsicht durch, dass man sich intensiv auf das Thema »Obergeschoß Tourist-Info« konzentrieren müsse und von daher keine weiteren Themen mit aufnehmen wolle.

So entstand nach langer Debatte folgendes Ergebnis, das einstimmig angenommen wurde: Es entsteht ein neuer Arbeitskreis Kultur unter Leitung des Bürgermeisters, für den die Einladung an alle Gemeinderäte ergeht. Die Fraktionen legen selbstständig je einen Vertreter fest. Obwohl es sich nicht um einen offiziellen Ausschuss handelt, wird es Sitzungsgeld geben. Bei Bedarf können beratende Mitglieder zugeladen werden, zum Beispiel Ortsheimatpfleger Franz Patzelt oder Tourist-Info-Leiterin Eva Gruber. he

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