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Der evangelische Pfarrer Stefan Hradetzky und sein katholischer Kollege Diakon Uwe Kraus spendeten den kirchlichen Segen bei der offiziellen Eröffnung des ersten Teils der Ostumfahrung. (Foto: Rasch)

Erster Bauabschnitt der Ostumfahrung eingeweiht

Traunreut. Als für die Traunreuter Stadtentwicklung von herausragender Bedeutung bezeichnete Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer den fertiggestellten, ersten Bauabschnitt der Traunreuter Ostumfahrung, der am Montag eingeweiht wurde. Lobend äußerte sich der Traunwalchner Bundesminister auch über die vorbildliche Art und Weise, wie dieses Projekt umgesetzt worden sei.


Ramsauer erinnerte daran, dass Projekte, wie die sogenannte kleine Ostspange, schon vor über 30 Jahren im Gespräch gewesen seien, als er in den Traunreuter Stadtrat berufen wurde. Ein besonderes Kompliment sprach er der Stadt Traunreut aus, die damit ein wichtiges Projekt mit umgesetzt habe, das sich vorbildlich in die Infrastruktur einreihe. Vor dem Hintergrund der für ihn positiven Koalitionsverhandlungen in Berlin am Sonntag, bei denen sein Etat um eine dreiviertel Milliarde Euro aufgestockt worden sei, räumte er ein, das eine oder andere auch in der Region verbauen zu können.

Als Vertreter des Landkreises Traunstein teilte Stellvertretender Landrat Josef Konhäuser mit, dass diese Baumaßnahme, die in Zusammenarbeit mit der Stadt Traunreut und dem Freistaat vom Landkreis Traunstein durchgeführt wurde, eines der größten Projekte aus dem Programm »Bildung & Infrastruktur« des Landkreises sei. Mit diesem Projekt sei es unter anderem gelungen, den Schwerlastverkehr gezielt in die Gewerbegebiete zu leiten und die Verkehrssicherheit durch Fuß- und Radwege zu verbessern. Die vorläufigen Kosten bewegen sich laut Konhäuser bei 3,2 Millionen Euro. Der Anteil des Landkreises Traunstein liege bei 964 000 Euro, der des staatlichen Bauamtes bei 643 000 Euro und der Anteil der Stadt bei 630 000 Euro.

Nach Angaben von Bürgermeister Franz Parzinger seien seit Beginn der ersten Diskussionen für dieses Straßenbauprojekt mit Umfahrung der Ortschaft Frühling und der Anbindung an die sogenannte Waginger Straße (Staatsstraße 2091) rund 15 Planungen gezeichnet und wieder verworfen worden. Diese große Lösung sei aber an den Grundstücksverhandlungen gescheitert. Er sei jedoch guter Dinge, dass die große Lösung in den nächsten Jahren realisiert werden könne. »Dann ist die Ostumfahrung komplett.« Die Idee der sogenannten kleinen Ostspange sei letztlich durch die Ausweisung zweier Gewerbegebiete und die Erweiterung des Wohnbaugebietes »Frauenbrunn« in Traunwalchen geboren.

Baumaßnahme wurde in sechs Monaten umgesetzt

Dass die Baumaßnahme in gerade mal sechs Monaten umgesetzt werden konnte, sei ein wesentlicher Verdienst der qualitativen Arbeit der Firmen und Planer gewesen, sagte Parzinger. Gleichzeitig bedankte er sich auch bei der Bevölkerung für das Verständnis während der Bauphase.

Eine »unfallfreie Fahrt« wünschte der Chef des Staatlichen Bauamts Traunstein, Sebald König. Die Ortsdurchfahrt von Traunwalchen, die täglich von 10 000 bis 12 000 Autos frequentiert werde, zähle zum oberen Drittel im Landkreis Traunstein. Auch König ist zuversichtlich, dass die große Lösung mittelfristig umgesetzt werden könne. Die Maßnahme des ersten Bauabschnitts bezeichnete er als gutes Beispiel einer netzübergreifenden Zusammenarbeit der Baulastträger von Bund, Land und Kommune.

Wie berichtet, beklagen die Traunwalchner die mangelnde Fußgängerfreundlichkeit der neuen Straßenverbindung. Knackpunkt ist die Ausfahrt bzw. Zufahrt der Siemensstraße in Traunwalchen. Die Bürger fordern auf Höhe der Siemensstraße eine Querungshilfe. Seit der Eröffnung der neuen Straße geht es dort offenbar drunter und drüber, weil vor allem die Schulkinder, wie bisher, den kürzesten Weg über die Siemensstraße entlang des Radweges über die Firma Siteco nach Traunreut suchen und nicht, wie angedacht, über den neuen Kreisverkehr fahren. Parzinger sagte dazu, ihm sei das Siemensstraßen-Problem bekannt und man werde versuchen, eine Lösung zu finden, um die Sicherheit zu verbessern. Durch das neue Straßenprojekt sollte aber grundsätzlich entlang der Kreisstraße in Traunwalchen über den Kreisverkehr gefahren werden. So sieht es auch die Polizei, die an das Verständnis der Eltern appelliert: »Die Eltern sollten ihre Kinder unbedingt dazu anhalten, über den neuen Kreisverkehr zu fahren«, sagte Polizeihauptkommissar Hans Mayer dem Traunsteiner Tagblatt am Rande der Feierstunde, die von der Blaskapelle Traunwalchen musikalisch umrahmt wurde. Den kirchlichen Segen spendeten Pfarrer Stefan Hradetzky von der evangelischen Pfarrgemeinde Traunreut und sein katholischer Kollege Diakon Uwe Kraus. ga

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