Von der ausgewiesenen Fläche, rund 7000 Quadratmeter groß und für acht Parzellen ausgelegt, muss das Wasser über einen neu zu bauenden Stauraumkanal abgeleitet werden, der im Bereich der neuen Erschließungsstraßen verlegt werden soll. Weiters ist angedacht, um diesen Stauraumkanal bei Starkregen zu entlasten, dass auf jedem Grundstück eine Zisterne eingebaut werden muss, mit einer speziellen Drosselung, damit der Wasserabfluss geregelt abläuft.
Durch diese Maßnahmen, zu denen auch noch die Anlage eines Gehwegs entlang des Gartengrundstücks kommt, das zum Jugendhaus gehört, wird die Erschließung deutlich teurer. Bürgermeister Fenninger ist darüber gar nicht erfreut: »Das ist nicht schön«, meinte er, »das treibt die Kosten dermaßen in die Höhe.«
Bevor der Bürgermeister dann die Zusammenstellung der Erschließungskosten bekannt gab, empfahl er seinen Gemeinderäten: »Lehnt euch zurück, das wird alles fürchterlich teuer.« Und in der Tat ergaben sich stattliche Beträge: Erschließungsstraße 124 000 Euro, Gehweg 22 000 Euro, Regenwasserkanal mit Rückhalt 131 000 Euro, Schmutzwasserkanal 34 000 Euro, Pumpstation 44 000 Euro und 10 000 Euro für die Beleuchtung. Das kostet dann, wie der Bürgermeister zusammenfasste, gut 360 000 Euro netto oder über 420 000 Euro brutto. Allerdings hofft Fenninger, dass die Kosten sich nach der Ausschreibung noch etwas verringern. Letztlich aber werden sich die Kosten, die jeder Bauwerber allein für Erschließungskosten berappen muss, wohl auf 45 000 bis 50 000 Euro belaufen. Der eigentliche Grundstückspreis bleibt mit 95 Euro pro Quadratmeter davon unberührt.
Gute Zusammenarbeit mit der Kirche
Großes Lob zollte Fenninger dem Planungsbüro Richter aus Freilassing, das in der Erschließungsplanung sehr gute Arbeit geleistet habe. Dass eine Pumpstation notwendig sein würde, sei klar gewesen, weil der untere Bereich des Baugebiets doch deutlich tiefer liege. Erfreulich sei, dass es in gutem Zusammenwirken mit der Kirche möglich sein wird, entlang der Straße einen 70 Meter langen Gehweg zu verwirklichen und dann auch die Straße selbst auf 5,50 Meter zu verbreitern, was den Begegnungsverkehr deutlich erleichtern werde. Die gleiche Menge Grund, die die Kirche hierfür abtritt, bekommt sie auf der anderen Seite ihres Grundstücks wieder zurück. Diese Chance, hier Grund zu bekommen, habe man nützen müssen, betonte der Bürgermeister.
Ob Straßenlampen im Bereich des Baugebiets notwendig sind, das wird im Gemeinderat unterschiedlich beurteilt. Jedenfalls aber werden die dafür notwendigen Leerrohre vorgesehen. Dabei ist der Bürgermeister durchaus der Meinung, dass in der Gemeinde Straßenbeleuchtung notwendig sei; die bereits vorhandenen Lampen sollen nächstes Jahr auf LED umgerüstet werden, kündigte er an. Dabei wurde er von Albert Fenninger unterstützt. Eine flächendeckende Beleuchtung sei »zeitgemäß«, meinte dieser, von daher solle man sie auch nach St. Leonhard hinein ausbauen. Was den Beginn der Erschließungsarbeiten anbetrifft, hofft der Bürgermeister, dass es Ende September so weit sein könnte. Dann müsste aber in der Septembersitzung die Vergabe erfolgen, was auch wahrscheinlich sei, wie es hieß.
Ramgraber Brücke komplett gesperrt
Die Ramgraber Brücke ist jetzt endgültig komplett gesperrt worden. Dies gab Bürgermeister Martin Fenninger unter »Sonstiges« bekannt. Dies sei in Absprache mit der Gemeinde Waging geschehen, da die Brücke genau an der Gemeindegrenze liege. Bisher war der Übergang über die marode Holzbrücke nur per Schild verboten, jetzt verhindern Holzverbauten das Begehen der Brücke. Das eine oder andere Brett auf der Brücke sei bereits durchgebrochen, sagte der Bürgermeister. Wie es mit der Brücke weitergehen soll, ist ungewiss. Eine Neue würde um die 130 000 Euro kosten; diese große Summe sei wegen geringen öffentlichen Interesses nicht vertretbar. Über mögliche private Initiativen müsse gesprochen werden.
Ein weiteres Verkehrsproblem besteht auf einem Teil des Wegs zwischen Aichberg und dem »Dobel«. Hier müsse dringend etwas getan werden, betonte der Bürgermeister. Mit Leitplanken, einem Geländer und einer Kiesauffüllung müsse der Weg wieder hergerichtet werden. Dabei müsse auch das Gefälle geändert werden, damit der Weg nicht weiter ausgespült wird. Hier sei die Gemeinde in der Pflicht, stellte Fenninger mit Nachdruck fest; sonst müsste der Weg gesperrt werden. Eine Summe um die 3000 Euro müsste zur Bereinigung dieser etwa zehn Meter langen Gefahrenstelle genügen. In der August-Sitzung werde man den Punkt auf der Tagesordnung haben.
Nach dem Ausscheiden von Gemeinderatsmitglied Alexander Reinmiedl wurden für die Delegiertenversammlung des Projekts »Integrierte ländliche Entwicklung« (ILE) Hermann Eder und als seine Stellvertreterin Tina Poller gewählt. Damit wird die Gemeinde Wonneberg in der ILE-Delegiertenversammlung von Bürgermeister Fenninger, dem zweiten Bürgermeister Peter Wolff und dem dritten Bürgermeister Eder vertreten, Stellvertreter ist neben Tina Poller noch Helmut Helmberger.
Die eigentlich für die Gemeinderatssitzung vorgesehene Information über einen flächendeckenden Breitbandausbau musste entfallen, weil die drei eingegangenen Angebote noch genau abgeklärt werden müssen. Die Submission sei nicht ganz so gut gelaufen, hieß es. Es habe bei der Ausschreibung Unstimmigkeiten gegeben. Daher müsse das Ganze nochmals genau überprüft werden. Mit einem Ergebnis sei in der August-Sitzung zu rechnen, meinte Bürgermeister Fenninger optimistisch. he