Erwartungsvolle Stille herrschte im gut gefüllten Festsaal, bevor Georg Oberauer als Hauptkommissar Hans Blond und Tobias Stoiber als seine rechte Hand, Kriminalkommissar Kramer, die Gäste vor geschlossenem Vorhang über die Inszenierung und die Hintergründe des Stücks informierten und die Nachbarschaftsverhältnisse in der »Schwabinger Allee 17« erläuterten.
Alle schwärmen für den Hauptkommissar
Ab dann hatten die Besucher ihre helle Freude an der »Frauenpower« der »alten Jungfrauen«, die in einer Pension für alleinstehende Damen ihren Lebensabend verbringen, und für die die Beobachtung eines gegenüber wohnenden Junggesellen zur Lebensaufgabe geworden ist. Alle träumen davon ihn näher kennenzulernen, aber wie bekommt man einen gut aussehenden Kriminalhauptkommissar in eine Altenpension?
Hausbesitzerin Fräulein Hildegard (Eva Maria Dauhrer) und ihre mehr oder weniger umgänglichen Mieterinnen Fräulein Bärbel (Xenia Abstreiter), Fräulein Annerl (Angelika Kühnhauser), Fräulein Luise (Petra Holzner), Fräulein Nettie (Michael Gallinger) und Fräulein Elisabeth (Rosemarie Knerr) bewegen sich authentisch und aufgedreht über die herrlich altmodisch dekorierte Bühne und hecken einen abstrusen Plan aus, um den begehrten Nachbarn endlich in ihre Fänge zu bekommen.
Die beiden Kommissare erwartet ein kompliziertes Geflecht aus Intrigen und hinterfotzigen Hinweisen zur Aufklärung der Todesursache einer der Damen, und angesichts der intriganten und verworrenen Antworten wirken die beiden Gesetzeshüter einigermaßen überfordert. Und dann taucht auch noch die fesche Reporterin Jane Rogers (Nadine Willinger) auf, wird von den Damen als Lockvogel eingespannt, flirtet aber dann unverhohlen mit dem begehrten Kommissar und verleitet damit die verschworene Damenriege zu weiteren Aktivitäten. Und zu allem Überfluss gibt es auch noch einen polizeilichen Spurensicherer (Michael Gallinger), der den Besuchern irgendwie bekannt vorkommt.
Gabi Trattler, die für die Regie verantwortlich zeichnet, hat ihre Mannschaft pünktlich zur Premiere auf Höchstleistung getrimmt und trotz dreier Neulinge auf der Siegsdorfer Bühne laufen die komplizierten Bewegungsabläufe und Wortspiele wie geschmiert. Auch die professionelle Unterstützung aus dem Souffleur-Kasten (Claudia Auer), die perfekte Maskenarbeit von Sigi Lang und Vorstand Christian Edelmayer an der Technik tragen zum runden Gesamtbild bei. Eine passende Saaldekoration und die aufmerksame Versorgung durch das erfahrene Team rund um die Theaterbar sind in Siegsdorf selbstverständlich geworden.
Noch zweimal gibt es die Gelegenheit, sich die Aufklärung des Falls »Porzellanfraktur« anzusehen: am morgigen Dienstag um 20 Uhr und am Donnerstag um 18 Uhr im Siegsdorfer Festsaal. Karten gibt es im Vorverkauf im Tourismusbüro, Telefon 08662/498745, und an der Abendkasse. FK