Einerseits gebe es Fördermöglichkeiten für die Gemeinde, was die Gestaltung eines Dorfplatzes, öffentliche Parkplätze und Straßensanierungen betrifft. Darüber hinaus stünden kommunale Förderprogramme für Sanierungsmaßnahmen von privaten Eigentümern zur Verfügung. Im Detail müsse geklärt werden, welches Programm für welche Maßnahme am besten geeignet ist, betonte er.
Bei den aktuellen Überlegungen zum ehemaligen Hotel Post, dessen Käufer Franz Scheurl auch im Gemeinderat zu Gast war, ist der Städtebauförderung laut Hobmaier wichtig, öffentliche und private Interessen in Einklang zu bringen. Scheurl will so bald wie möglich bauen. Derzeit sind in dem Areal eine Tiefgarage, ein Dorfplatz, Einzelhandel, ein Dorfwirtshaus, Wohnungen, eventuell Gästezimmer sowie ein Tourismusbüro geplant.
Die nächsten Schritte sind laut Bürgermeister die Entwicklung, Vermessung und Erstellung eines Rahmenplans, der die ganze Ortsmitte umfasst. Es sollen die Fördermöglichkeiten jedes einzelnen geprüft werden, die Eigentümer zum Mitmachen animiert werden und die Inzeller Klimawerkstatt einbezogen werden, um Ideen der Nachhaltigkeit und regionale Wirtschaftskreisläufe anzuregen.
Danach ist geplant, den Zuwendungsantrag zu stellen, nach einem Termin mit den Städteplanern und Architekten von Franz Scheurl eventuell ein Modell des Areals zu erstellen sowie die öffentliche Fläche für den Ankauf durch die Gemeinde festgelegt werden.
Einen »Durchbruch« habe es auch beim Rabenbauernhaus gegeben, berichtete der Rathauschef. Das bunt bemalte, jedoch etwas verfallene historische Haus in der Nähe des Maibaums dürfte zu den ältesten Anwesen des Dorfes gehören. Bemalt hat das Haus laut Häuserchronik von Toni Eicher 1912 der Maler Heinrich. Von der Eigentümerfamilie Maier, vor allem der jungen Generation, wurde laut Hobmaier erkannt, dass das Haus erhalten werden muss. Die Familie will sich an der Sanierung beteiligen. Baldmöglichst soll ein Ortstermin mit Vertretern der Landesstelle des Denkmalschutzes, Kreisbaumeister, Städteplaner und Städtebauförderung stattfinden. »Da wollen wir Klartext reden«, kündigte Hobmaier an.
Eigentümer Hubert Maier betonte auf Anfrage der Heimatzeitung, dass er das Haus schon längst hergerichtet hätte, wenn er über die finanziellen Mittel verfügen würde. Er könne zwar als gelernter Maurer einiges selber machen, aber das Material koste ja auch viel Geld. Zudem habe er gerade erst viel investiert in neue Bäder in seiner Pension.
Er geht davon aus, dass über eine Million Euro nötig ist, um das Rabenbauernhaus zu sanieren; nur die Fassade herzurichten nütze nichts. Aufgrund eines früheren Rohrbruchs sei das Haus innen schwarz und von schwerem Schimmel befallen. Der komplette Putz müsse innen herunter; Decken müssten erneuert werden. Im hinteren Teil des Anwesens sei das Holz wurmig.
Früher habe er vom Gemeinderat und Denkmalschutz wenig Unterstützung bekommen, klagt Maier. Hoffnung für das Haus gab es, als der frühere Wirt des Gasthofs Schwarzberg hier ein Café errichten wollte und als ihn 2009 die Gemeinde mit Geld vom Grundstücksverkauf für den Aquapark unterstützen wollte. Doch beides zerschlug sich: Der Wirt zog weg und der Aquapark wurde per Bürgerentscheid abgelehnt. Er will nun die weiteren Besprechungen abwarten. vm