Eisspeedway-Weltmeisterschaft in Inzell
Bildtext einblenden
Die Lokalmatadoren Günther Bauer, Hans Weber und Franky Zorn. (Foto: David Reygondeau, Good-Shoot)

Eisspeedway-DM in Berlin: Hans Weber und Max Niedermaier als Favoriten

Ein Titelanwärter muss erkrankt passen, einer geht angeschlagen ins Rennen – und trotzdem können die heimischen Fans darauf hoffen, dass ein Fahrer aus der Region sich den Titel als Deutscher Meister im Eisspeedway holt. Denn sowohl der Edlinger Max Niedermaier als auch der für den MSC Teisendorf fahrende Hans Weber (Schliersee) haben in dieser Saison schon bewiesen, dass sie international mithalten können – und damit sind sie auf nationaler Ebene normalerweise klar bei den Besten dabei.

Für Max Niedermaier wäre es sogar der Titel-Hattrick, sollte er sich bei den Rennen am morgigen Donnerstag ab 17 Uhr auf der Eisbahn im Horst-Dohm-Eisstadion in Berlin-Wilmersdorf durchsetzen. Zumal das Rennen für Niedermaier auch ein Heimauftritt ist, schließlich bildet er gemeinsam mit dem Stralsunder Tobias Busch das Fahrerteam des ausrichtenden Vereins, der Eisspeedwayunion Berlin. Beide Fahrer sind je 30 Jahre alt.

34 Jahre alt ist Hans Weber: Er hat inzwischen ausreichend Routine und überzeugte in der bisherigen WM-Saison mit starken Ergebnissen. Als WM-Gesamtsiebter ist er zweitbester Westeuropäer des Klassements und will nach zwei Vizemeisterschaften in den vergangenen zwei Jahren in Berlin nun »voll angreifen« – ebenso wie sein Teamkollege aus dem Inn-Isar-Iceracing-Team des MSC Teisendorf, Markus Jell.

Eine vordere Platzierung hat sich auch der zweimalige DM-Sieger Stefan Pletschacher (Ruhpolding) vorgenommen. »Zumindest unter die Top Fünf«, möchte der 40-Jährige. Dass seine Ziele nicht höher liegen, hat mit der Gesundheit des Ruhpoldingers zu tun. Doch nach den Problemen mit seinem Unterarm »hatte ich jetzt viele Physiobehandlungen. Ich bin zwar nicht ganz schmerzfrei, aber bei der Deutschen Meisterschaft probiere ich es auf jeden Fall«, verspricht er. »Ich fühle mich relativ gut, aber ich kann schwer abschätzen, ob die Kraft reicht, um in allen Läufen eine Topleistung bieten zu können.«

Noch schlimmer hat es Günther Bauer erwischt: Bereits zum zweiten Male in diesem Winter hat er eine Virusgrippe, und so kann der neunmalige Deutsche Meister gar nicht antreten. »Es hat einfach keinen Sinn, das ist furchtbar«, ärgert sich Bauer.

Sein Sohn Luca Bauer (Reit im Winkl) dagegen hatte sich zuletzt in hervorragender Verfassung gezeigt. Daher möchte der 20-Jährige möglichst weit vorne mitmischen.

Doch auch wenn er sich durchsetzen sollte: Den offiziellen Meistertitel kann er sich nicht holen. Bauer fährt nämlich bereits seit der vergangenen Saison mit italienischer Lizenz.

Bescheidenere Ziele strebt Franz Mayerbüchler aus Inzell an. Der 25-Jährige absolvierte zwar heuer ein gelungenes Trainingslager in Finnland, wo er sechs Tage gut trainieren konnte. Doch danach hatte er kaum noch Fahrpraxis: »Außer in Weißenbach konnte ich leider kein Rennen fahren«, bedauert er. Hatte in den vergangene Jahren die Wärme verhindert, dass einige traditionellen Rennen auf Natureisbahnen stattfinden konnte, so war es heuer kurioserweise die zu große Masse an Schnee – da ließen sich von den Veranstaltern keine ordentlichen Eisbahnen aufbauen.

»Vom Material her passt es, und ich bin körperlich topfit – aber ich war eben auch schon seit sechs Wochen nicht mehr auf dem Motorrad gesessen. Das wird sicher eine Frage der Tagesform«, vermutet er, zumindest wolle er aber mit dem nötigen »Biss« fahren.

In Berlin beginnt am morgigen Donnerstag ab 13.30 Uhr ein kurzes Training. Ab 17 Uhr geht es dann um den DM-Titel.

Für Niedermaier, Weber und – wenn die Gesundheit mitspielt – auch Pletschacher geht es dann am Freitag mit dem WM-Training (ab 13 Uhr) weiter. Denn am Samstag (17 Uhr) und Sonntag (14 Uhr) finden in Berlin der Grand Prix 5 und 6 dieser WM-Saison statt. Zudem sind als Reservefahrer für den GP auch Tobias Busch und Markus Jell eingeteilt.

Sie alle hoffen auf gute Fahrten in Berlin, ehe dann am Wochenende vom 15. bis 17. März das nächste »WM-Heimspiel« in Inzell auf dem Programm steht. Dort sind Weber, Niedermaier und Pletschacher ohnehin für das Hauptfeld qualifiziert. Die Veranstalter-Wildcard wird Günther Bauer erhalten. Als Reservefahrer sind Luca Bauer und Markus Jell vorgesehen. Und auch diese wollen nun erst einmal bei der DM überzeugen ... who

Mehr aus der Stadt Traunstein