1977 war Mühlhuber, der in Freising zu Hause ist, erstmals stundenweise als Lehrer in die damals neu eingerichtete Berufsschule der Jugendsiedlung in Traunreut abgeordnet worden, nachdem er zuvor etliche Jahre an der Sonderschule in Traunstein unterrichtet hatte. 1978 wurde er bereits Schulleiter der Schule, die damals allerdings erst zwei Klassen mit rund 90 Schülern zählte und an der gerade mal zwei Vollzeit- und einige Teilzeitlehrer unterrichteten. Heute gibt es hier rund 100 Klassen, etwa ebenso viele Lehrer und um die 1000 Schüler.
Für Mühlhuber ist das, was er da ganz wesentlich mit aufgebaut hat, bald Vergangenheit. Natürlich steht sein Angebot, auch künftig nach Bedarf noch mit Rat zur Seite – sollte dieser gefragt sein. Aber er will es machen, wie vor sechs Jahren, als er in seiner Funktion als Schulleiter aufgehört hat: dem Nachfolger auf keinen Fall unerwünscht dreinreden. Auf seine Arbeit und das Erreichte blickt er zufrieden zurück. Er sei hier genau an der richtigen Stelle gewesen, ist er sich sicher: »Denn die Jugendsiedlung hat das getan, was meinen Idealen am nächsten kam – sich für benachteiligte Jugendliche einzusetzen und ihnen eine Chance zu geben für den Beruf und für das Leben.« Zudem hatte er das Glück, die Einrichtung aus ihren Anfängen weiter entwickeln zu dürfen. Er konnte die Gestaltungsmöglichkeiten optimal nutzen.
Wie er die jetzt auf ihn zukommende freie Zeit nutzen werde: Diese Frage konnte Mühlhuber schnell beantworten: »Ich werde das tun, was ich bisher aus Zeitgründen nicht tun konnte.« Damit meint er etwa die Pflege seiner Briefmarkensammlung. Und natürlich auch das Schreinern; sich wieder eine Werkstatt einzurichten, hat er schon vor einiger Zeit begonnen. Natürlich will er sich auch mehr Zeit für Golf nehmen und öfter als bisher auf der Anlage in Hart spielen. Und ein weiteres Hobby, das immer zu kurz kam, ist für ihn auch das Lesen. So sieht er sich durchaus für den Ruhestand gerüstet. he