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In Schönram treffen zwei Staatsstraßen aufeinander. Das Verkehrsaufkommen in dem Dorf ist darum oft hoch. (Foto: Höfer)

Ein »Smiley« für Schönram

Petting – Es sind viele Autos. Und sie fahren zu schnell. Schönramer Bürger hatten sich beklagt über das hohe Verkehrsaufkommen im Ort. Bürgermeister und Behörden reagierten mit einer gemeinsamen Verkehrsschau am 20. August. Rathauschef Karl Lanzinger gab das Ergebnis nun in der Gemeinderatssitzung bekannt. Fazit im Gremium: Man wolle Schritt für Schritt vorgehen. Einen positiven Effekt versprechen sich die Bürgervertreter von Geschwindigkeitsanzeigen.


Eine Umfahrung des Orts komme derzeit wohl nicht in Frage, stellte Bürgermeister Lanzinger seiner Zusammenfassung voran. Man müsse also mit der vorhandenen Verkehrssituation zurecht kommen. Klar sei, es handle sich um zwei Staatsstraßen. »Wir sind auf Konsens angewiesen«, machte Lanzinger deutlich.

Für sogenannte Zebrastreifen konnten sich die Behördenvertreter nicht erwärmen. Voraussetzung dafür wäre eine Stelle, an der sich die Übergänger konzentrieren. Lanzinger bezweifelt, dass die Bürger dafür Umwege in Kauf nähmen. Im Übrigen berge so ein Zebrastreifen durchaus Gefahren für Kinder. »Wir hätten das damals mit der neuen Ortsdurchfahrt schon probiert«, erinnerte Lanzinger die Räte.

Diskutiert worden war eine Querungshilfe in Schönram Süd-Ost, freilich nur möglich in der Kurve bei der Abzweigung Filzhäusl. Aber auch dahin sollte ein Fußweg hinführen, und zwar von vier Seiten. Die Krux dabei: »Der Freistaat zahlt dafür kaum etwas.« Die Kosten von rund 200 000 Euro müsste die Gemeinde selber tragen. »Den bestehenden Gehweg nach unten zu verlängern, könnten wir uns vorstellen«, so Lanzinger, »und die Behörden hätten keine Einwände.«

Ludwig Prechtl wäre für eine Querungshilfe an dieser Stelle, wenn ein Fußweg von der neuen, oberen Siedlung verwirklicht würde. Der Zweite Bürgermeister verwies darauf, dass sich dort unten ein Spiel- und Bolzplatz befinde, »und in naher Zeit hoffentlich ein Vereinsheim«. Im Übrigen wünsche die Gemeinde ja eine Radwegverbindung in Richtung Freilassing.

»Sowohl mein Saaldorf-Surheimer Kollege Bernhard Kern als auch ich haben diesen Wunsch angemeldet«, ergänzte Lanzinger, »der Grund dafür ist da.« Der Aufwand für zwei, drei Kinder sei schon sehr groß, gab Franz-Martin Abfalter zu bedenken, man hätte in der Gemeinde mehr solcher Stellen.

Schließlich war es bei der Verkehrsschau auch um die Geschwindigkeit gegangen. Laut Polizei werde in Schönram überdurchschnittlich häufig gemessen, die Übertretungen aber seien durchschnittlich. Der Vertreter des Landratsamts empfahl die Anbringung von Geschwindigkeits-Anzeige-Geräten.

»Solche Geräte mit Smiley darauf helfen«, ist Ludwig Prechtl überzeugt. »Ja, da reißt's di wirklich«, gab ihm Josef Stippel recht. »Vielleicht ein dreiviertel Jahr«, blieb Christian Mayer skeptisch, »dann gewöhnt man sich dran.« Was so etwas überhaupt koste, wollte er wissen. Doch darauf hatte keiner eine Antwort. Auch nicht nach dem Verfahren und den Konditionen der Kommunalen Verkehrsüberwachung, denn auch einen Beitritt in diese Organisation hatten die Behördenvertreter durchaus empfohlen.

Unabhängig von den Kosten: »Da bin ich strikt dagegen«, stellte Franz Vordermayer klar, »der Verein ist unübersichtlich. Da ist jeder Cent zu schade.« Andreas Götzinger würde sich vor einer Festlegung mehr Informationen wünschen.

»Ich höre Einigkeit heraus«, fasste Bürgermeister Lanzinger zusammen: »Zebrastreifen aussichtslos. Anzeige-Geräte ja. Gehweg Richtung Filzhäusl fortführen, wir bleiben dran an einer Fußwegverbindung zur oberen Siedlung und entscheiden dann erst über eine Querungshilfe.« Über einen Beitritt zum Zweckverband Kommunale Verkehrsüberwachung könne man später immer noch reden. Mit diesem Vorgehen waren alle anwesenden Räte einverstanden. Die Schönramer Bürger, die zuvor sämtliche Zuschauerplätze belegt hatten, verließen nach diesem Tagesordnungspunkt allesamt den Sitzungssaal. höf

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