Seit 1921 und damit seit rund 870 000 Betriebsstunden – so schätzt Geschäftsführer Walter Bauer – tat das ursprüngliche Wasserkraftwerk seinen Dienst. Es erzeugt Strom, der ins öffentliche Elektrizitätsnetz eingespeist wird. Möglich macht das eine 1,5 Kilometer lange Hochdruckleitung, die vom Kopf des Wasserfalls an der Bundesstraße zum Masererpass hinunter in das Gebäude am südlichen Ortseingang Oberwössens führt.
Durch das Gefälle baut sich ein Druck von elf Bar auf, der bisher über eine Wasserdüse mit Strahl auf die Schaufelblätter die alte Peltonturbine antrieb. Das neue Wasserkraftwerk verspricht einen deutlich höheren Wirkungsgrad. 50 Prozent Leistungssteigerung wären theoretisch möglich. Weil aber nicht immer hinreichend Wasser für ausreichend Druck vorhanden ist, strebt die Genossenschaft eine Wirkungssteigerung um 30 Prozent an. Erreicht wird das, weil die Turbinenblätter nun von zwei Düsen angetrieben werden. Eine automatische Steuerung der Durchflussmenge optimiert zudem die Leistung. Das neue Kraftwerk hat eine Nennleistung von 60 Kilowatt (KW). Es stammt aus dem Sarntal in Südtirol und ist in Edelstahl gefertigt. Das entspricht dem Kraftwerk, das bereits in Schleching seit einiger Zeit in Betrieb ist.
Im Zuge der Erneuerung wurde auch der Boden erneuert. Ein heimisches Bauunternehmen hat den Boden und neue Fundamente gegossen. Wenn die Arbeiter in der nächsten Woche fertig werden, hat der Umbau sechs Wochen gedauert. Die Elektrizitätswerkgenossenschaft lässt sich die Investition rund 130 000 Euro kosten. Die Arbeit von Geschäftsführer Bauer während der Umbauarbeiten ist darin nicht eingerechnet. Öffentliche Zuschüsse gibt es für die Modernisierung nicht. lukk