Tiere verlassen Quartiere vor allem an warmen Tagen
Auch Tiere, die »zwischen die Räder« genommen, also nicht unmittelbar verletzt werden, verenden wegen der sich unter dem Fahrzeug aufbauenden starken Luftdruckunterschiede, wenn schneller als mit 30 Stundenkilometern gefahren wird. Wenn also Amphibien auf der Straße sind, sollte diese Geschwindigkeit nicht überschritten werden. Vor allem an warmen und regnerischen Abenden verlassen die Tiere ihre Winterquartiere, um zu ihren Laichplätzen in Feuchtgebieten oder Tümpeln zu gelangen. Das Landratsamt macht entsprechende Beschilderungen an Straßen auf die Amphibienwanderungen aufmerksam.
Zudem werden oft von ehrenamtlichen Helfern mobile Amphibienzäune aufgestellt. Die Helfer sammeln die Amphibien entlang der Zäune ab und bringen sie sicher zu den Laichplätzen. Folgende Abschnitte sind nach Angaben des Landratsamts besonders betroffen: die Staatsstraße 2355 bei Bock/Engelsberg, die Kreisstraße TS 31 Seeon–Truchtlaching, die Kreisstraße TS 14 bei Eglhart, Nußdorf/Waldhofstraße, Sondermoning, Egerer und Langenspach sowie die Bundesstraße 305 bei Froschsee/Ruhpolding; hier befindet sich Deutschlands größter Amphibienübergang. Rund 35 000 Amphibien überqueren die B 305 und wandern zu ihren Laichgewässern, weshalb die Straße zur Hauptzeit der Amphibienwanderung an mehreren Tagen zwischen 20 und 6 Uhr für den Verkehr gesperrt wird (wir berichteten).
Einer der bedeutendsten Übergänge befindet sich an der Kreisstraße TS 5 zwischen Staudach-Egerndach und Bergen. Hier gewähren wie bei Seeon fest installierte Amphibientunnel den Tieren größtmögliche Sicherheit.
Oft passiert es bei den Amphibienwanderungen auch, dass Tiere in Kellerschächte fallen und nicht mehr herauskommen. Deshalb bittet das Landratsamt Hausbesitzer darum, die Kellerschächte auf Amphibien zu kontrollieren und gegebenenfalls die Tiere wieder in die Freiheit zu entlassen. fb