Die Dunkelheit kommt den Einbrechern sehr entgegen. Zum einen werden sie weniger gesehen, zum anderen können Straftäter auch schnell erkennen, in welchen Anwesen jemand zuhause ist und in welchen nicht. Brennt nämlich in den frühen Abendstunden trotz Dämmerung oder Dunkelheit kein Licht im Haus, so kann ein Täter davon ausgehen, bei einem Einbruch niemanden anzutreffen. Energiesparlampen oder Zeitschaltuhren sind deshalb ein kostengünstiger und effektiver Einbruchsschutz.
Gekippte Fenster sind »offene Fenster« und machen es nicht nur jedem Einbrecher leicht, sein Vorhaben in die Tat umzusetzen. Viele Versicherungen schließen bei solch fahrlässigem Verhalten seitens des Versicherungsnehmers auch spätere Zahlungen aus.
Der Chef des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd, Polizeipräsident Robert Kopp, betont, dass die Polizei bei der Bekämpfung der Einbruchskriminalität auch auf die Mithilfe der Bürger angewiesen ist. »Durch unsere 'Notrufoffensive 110' lassen sich bereits sichtbare Erfolge verzeichnen. Insgesamt gingen im Jahr 2016 über 15 000 Mitteilungen aufmerksamer Bürger zu verdächtigen Wahrnehmungen bei der Polizei ein. Hierdurch konnten durch Einsatzkräfte der Polizei insgesamt 297 Straftäter wegen verschiedenster Straftaten noch am Tatort oder im Rahmen der Fahndung festgenommen beziehungsweise ermittelt werden. Mein Appell: Haben Sie keine Scheu und wählen Sie bei jeder verdächtigen Wahrnehmung sofort die Notrufnummer 110.« Es könnten noch mehr Einbrüche verhindert und Straftäter festgenommen werden, wenn die Polizei umgehend von verdächtigen Wahrnehmungen erfahren würde, wie zum Beispiel »Taschenlampen im Garten«, »fremde, sich auffällig verhaltende, Personen auf der Straße«, »Licht beim Nachbarn geht an, obwohl niemand zuhause ist«, »verdächtige Geräusche in der Nachbarschaft«.
Immer wieder kommt es nach Angaben des Polizeipräsidiums vor, dass Zeugen erst einen Bekannten oder Verwandten anriefen, bevor sie die Polizei verständigten. Dadurch verstreicht wichtige Zeit, da ein Einbruch oft nur wenige Minuten dauert. Grund für dieses Verhalten sei oftmals die Befürchtung, dass sie sich nicht sicher sind, ob vielleicht nicht doch alles harmlos ist und befürchten, wegen einer möglichen Falschmeldung Ärger zu bekommen oder gar für die Kosten des Polizeieinsatzes aufkommen müssen. Doch Kopp beruhigt: Sollte sich im Nachhinein herausstellen, dass eine verdächtige Wahrnehmung erklärbar ist, muss niemand mit der Auferlegung von Kosten für den Einsatz rechnen. »Hier gilt der Grundsatz: Lieber einmal zu oft, als einmal zu wenig den Notruf wählen«, so der Polizeipräsident. fb