Was sagen Sie dazu, dass die Klausur heuer in Ihrer Heimat stattfindet?
Das freut mich natürlich sehr. Als klar war, dass die CSU-Bundestagsabgeordneten nicht am traditionellen Ort in Kreuth bleiben können, da war mein erster Gedanke: Kloster Seeon.
Haben also Sie das Kloster als Austragungsort ins Spiel gebracht?
Ja – und die Geschäftsführung der Landesgruppe hat dann mehrere Optionen geprüft. Und siehe da, es wurde Seeon. Wir haben hier hervorragende Voraussetzungen in jeder Hinsicht. Die prächtige Lage, die schönen Bilder – Kreuth hat immer von den schönen Bildern gelebt, das kann Seeon auch – bis hin zu logistischen Fragen, also die Erreichbarkeit in einer Stunde vom Flughafen in München oder noch schneller von Salzburg, die Schützbarkeit des Areals und natürlich die hervorragenden Tagungsmöglichkeiten. Wir haben hier ein kulturhistorisches Juwel im Chiemgau, das ideal für eine solche Tagung ist.
Was erwarten Sie sich von der Veranstaltung im Kloster Seeon – auch im Vergleich zu Kreuth?
Was bleibt, ist die Eigenständigkeit der CSU-Politik und in diesem Fall die Eigenständigkeit der CSU in der Bundespolitik. Zunächst ist das, was immer als 'Kreuther Geist' beschrieben wird, in Seeon noch nicht vorhanden. Aber ein Seeoner Geist wird sich entwickeln.
Sie gehen also davon aus, dass Seeon auch in den kommenden Jahren die Klausur ausrichten wird?
Das muss man ganz praktisch sehen. Es gibt keinerlei Hoffnung, dass Wildbad Kreuth Anfang Januar 2018 eine fertig umgebaute Tagungsstätte sein wird. Die Landesgruppe müsste also 2018 und wahrscheinlich auch noch 2019 eine Tagungsstätte wählen, die nicht Kreuth heißt. Wenn in Seeon alles gut klappt, und davon gehe ich aus, dann gibt es keine sinnvolle Veranlassung, woanders als in Seeon zu tagen. Ich bin da sehr zuversichtlich.
Wird die Gemeinde Seeon Ihrer Meinung nach davon profitieren und wenn ja, inwiefern?
Da greife ich auf meine langjährigen Erfahrungen zurück. Zu Jahresbeginn standen Wildbad Kreuth und die CSU-Bundespolitik immer im Mittelpunkt des medialen Geschehens in ganz Deutschland und darüber hinaus. Ich habe damals im Jahr 2006 zu David Cameron (ehemaliger Premierminister aus England; Anmerkung der Redaktion), den ich gut kenne, weil wir auf der gleichen Schule in Eton waren, gesagt: 'Ich will, dass du zu uns nach Kreuth kommst'. Ich habe ihm dann gesagt: 'Du hast die gesamte bundesdeutsche Presse-Elite da, 250 Journalisten an einem Platz'. Das war für ihn dann das Entscheidende, dass er zugesagt hat. Übertragen auf jetzt: Der Name Seeon wird genauso nach Deutschland, Europa und die Welt hinausgetragen, wie das in Wildbad Kreuth der Fall war. Und deshalb glaube ich, dass das für Seeon, den Chiemsee und den Chiemgau eine ausgesprochen positive touristische Wirkung haben wird. Drei Tage lang redet ganz Deutschland von Seeon.
Das komplette Interview lesen Sie in der Ausgabe vom 3. Januar.