In ihren Stellungnahmen hatten die Fachbehörden schon damals erhebliche Einwände gegen das Bauvorhaben geäußert und diese auch jetzt auf Anfrage der Gemeinde hin bestätigt. So legte die Untere Bauaufsichtsbehörde im Ladratsamt Traunstein auf eine »deutliche Radeingrünung« Wert, die ein Zusammenwachsen zweier Weiler zu einem größeren Wohngebiet verhindert solle. Die Untere Naturschutzbehörde lehnte dagegen eine angebotene Ausgleichsfläche ab, da diese nicht wie gefordert »ökologisch aufgewertet« werde. Problemtisch erweist sich auch die Nähe zu einer geschützten Fläche, einem Alpenbiotop, wie die Regierung von Oberbayern darlegte. Auch könne man nicht ausschließen, dass in dem Hang »aktive Massenbewegungen« auftreten, für eine Bebauung also nicht ohne Risiko.
Deutlich wurde bei der Gemeinderatssitzung, dass durch die Bebauung jener Parzelle ein Dominoeffekt entstehen könnte, die der Gemeinderat nur noch schwerlich beeinflussen könnte. Denn mit einer Bebauung würden gleichzeitig drei Baulücken entstehen, wodurch der gewachsene Weilercharakter an dieser Stelle verloren gehen würde. Diese Bebauungsstruktur sei für Reit im Winkl typisch, so Bürgermeister Josef Heigenhauser in seinen Ausführungen, man solle hier für ähnlich gelagerte Fälle keine falschen Signale setzen.
Nach der Kenntnisnahme der verschiedenen Verlautbarungen seitens der Fachbehörden und einer kurzen Diskussion beschloss der Gemeinderat schließlich ohne Gegenstimme, sowohl das Verfahren zur Erweiterungs- und Ergänzungssatzung wie auch die Änderung des Flächennutzungsplanes für diesen Bereich einzustellen. ost