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Auf  dem  Vorplatz  der  TuS-Sporthalle standen gestern die Reisebetten zum Abholen bereit. Die Halle bot in den vergangenen sechs Wochen rund 150 Flüchtlingen eine Notunterkunft. (Foto: Rasch)

Die letzten Flüchtlinge haben die Notunterkunft verlassen

Traunreut – Eine letzte Stärkung im Stehen, die Habseligkeiten zusammengeschnürt: Gestern Vormittag haben die letzten Flüchtlinge die Notunterkunft in der TuS-Sporthalle in Traunreut mit unbekanntem Ziel verlassen. Nach Angaben der Pressestelle des Landratsamtes Traunstein werden die Flüchtlinge auf unterschiedliche Orte in Bayern aufgeteilt.


Unterdessen wurde von den Security-Mitarbeitern die Halle bereits geräumt. Auf dem Vorplatz standen am Mittwoch auch schon die Reisebetten zum Abholen bereit. Ein Putztrupp für die Reinigung der Sporthalle nahm gestern noch die Arbeit auf. Bevor die Halle den Sportlern wieder zur Verfügung steht, muss sie noch vom Landratsamt Traunstein abgenommen werden. Das heißt, die zuständigen Vertreter der Traunsteiner Behörde werden mit den Vertretern des TuS Traunreut noch eine Besichtigung der Halle vornehmen.

Insgesamt etwa 150 Flüchtlinge, darunter auch Familien mit Kindern, waren in den vergangenen sechs Wochen in der TuS-Sporthalle untergebracht. Während ihres Aufenthalts erfuhren sie auch eine große Hilfsbereitschaft seitens der Traunreuter Bevölkerung. In kürzester Zeit war es gelungen, mit ehrenamtlichen Personen und Studenten spontane Deutschsprachkurse zu organisieren, für die ein Traunreuter Unternehmen die Wörterbücher gespendet hatte. Die Arbeiterwohlfahrt Traunreut stellte täglich für zwei Stunden eine Mitarbeiterin für eine Kinderbetreuung ab und ein Physiotherapeut aus dem Stadtgebiet hatte sich angeboten, Flüchtlinge kostenlos zu behandeln. Sportbegeisterte junge Männer wurden von Vereinen zum Fußballspielen eingeladen und vieles mehr.

Hervorragend funktionierte auch die Essensausgabe, für die sich ebenfalls ausschließlich Ehrenamtliche zur Verfügung gestellt hatten. Wegen des Platzmangels in der TuS-Halle wurden die Flüchtlinge zunächst in der rund 800 Meter entfernten Mensa des Dr. Johannes-Heidenhain-Gymnasium verpflegt und in den letzten Tagen, nachdem einige von ihnen bereits abgereist waren, in der TuS-Sporthalle. ga

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