Als Liza auf die Welt kam, war sie kerngesund. »Schwangerschaft und Geburt verliefen ohne Komplikationen«, erzählt Marina Huber. »Sie war ein fröhliches Kind«, denkt die gebürtige Russin zurück – und schiebt nach: »Eigentlich ist sie das immer noch.« Doch das kleine Mädchen aus Tscheboksary, einer Stadt knapp 700 Kilometer östlich von Moskau, hat seither vieles durchstehen müssen.
Liza kann nicht stehen und nicht sprechen
Als Liza acht Monate alt war, platzte ein Blutgefäß in ihrem Gehirn, in einer Notoperation retteten die Ärzte in Russland das Leben des Babys. Doch Lisas Leidensweg nahm damit erst seinen Anfang. Es folgten zwei weitere Eingriffe am Gehirn, die Krankenhausaufenthalte nahmen kein Ende. Die Folgen sind bis heute augenscheinlich. Lizas rechte Gehirnhälfte arbeitet nicht mehr richtig. Sie kann nicht stehen und nicht sprechen. Ihr linker Arm und der linke Fuß sind gelähmt. Zwei bis drei Mal am Tag bekommt das Mädchen epileptische Anfälle. Eine unglaubliche Belastung für die ganze Familie.
In ihrer Verzweiflung hat Lizas Mutter Natascha sich an ihre Cousine gewandt. Marina Huber ist 2003 als Au-Pair nach Bergen gekommen, lebt dort heute mit ihrem deutschen Ehemann und ihren beiden Kindern. Sie stellte den Kontakt zur Klinik her.
Vor wenigen Wochen haben die Spezialisten dort das kleine Mädchen aus Russland zum ersten Mal untersucht. Vier Tage verbrachte Liza in dem Vogtareuther Krankenhaus; inzwischen sind sie und ihre Familie wieder daheim in Tscheboksary. Professor Martin Staudt, Chefarzt der Neuropädiatrie in der Schön-Klinik, erklärt im Gespräch mit dem Traunsteiner Tagblatt, was für eine Behandlung das Mädchen braucht: »Wir müssten zuerst ein Monitoring durchführen, um zu sehen, was genau in Lizas Kopf passiert. Danach können wir entscheiden, ob wir dem Kind mit einer weiteren Operation am Gehirn helfen können.« Ziel dieser Operation wäre es, die epileptischen Anfälle zu stoppen oder zumindest deutlich zu reduzieren.
In Lizas Fall spielt der Faktor Zeit eine große Rolle, wie der Professor erklärt: »Je früher es gelingt, die schädlichen Prozesse zu stoppen, desto größer sind die Chancen auf Besserung – nicht nur der Anfälle, sondern auch der Entwicklungsmöglichkeiten.«
Die Behandlung kann aber erst beginnen, wenn die Familie Anisimova zumindest das Geld für das Monitoring zusammen hat – und alleine das kostet 40 000 Euro. Für eine mögliche OP im Anschluss müssten die Eltern nochmal 38 000 Euro aufbringen. Geld, das die vierköpfige Familie, die in Russland in einer Einzimmerwohnung lebt, nicht hat. Darum ist sie auf Hilfe angewiesen.
»Unsere Hoffnung ist es jetzt, Spenden zu bekommen«, sagt Marina Huber. Die Bergenerin hat sich darum mit dem Verein Silberstreifen in Vogtareuth zusammengetan und ein Spendenkonto für die kleine Liza eingerichtet. »Die Behandlung in Deutschland ist Lizas letzte Chance«, appelliert die junge Frau.
Wer helfen will, der kann Geld an folgendes Konto bei der VR-Bank Rosenheim-Chiemsee spenden: Verein Silberstreifen, Verwendungszweck Liza Anisimova, Kontonummer 550 7669, Bankleitzahl 711 601 61. san