Die von Lydia Hogger geleitete Oma-Opa-Vermittlung bringt Familien mit Kindern und aktive ältere Mitbürger zusammen, die sich dann regelmäßig treffen, gemeinsam etwas unternehmen. Die Familien haben in der Regel keine Großeltern oder zumindest wohnen diese nicht in der Nähe. Und die Senioren haben entweder keine Enkelkinder oder diese sind schon groß.
»Ich habe keine eigenen Enkel, deshalb hab ich mich gemeldet. Die Kinder dieser Familie halten mich jung. Ich bin in der Familie integriert und werde auch zu Festen wie Weihnachten oder im Kindergarten eingeladen«, erzählt beispielsweise »Oma Johanna«. Sie ist regelmäßig bei einer jungen Familie mit drei Kindern im Alter von eineinhalb, vier und beinah sechs Jahren. Die Eltern sind beide berufstätig, stammen aus Hamburg und sind wegen der Arbeit in den Chiemgau gezogen. Die Großeltern leben also weit weg, und damit ihre Kinder auch Kontakt mit einer Oma haben, meldeten die Eltern sich bei der Oma-Opa-Vermittlung. »Wir haben uns auf Anhieb gut verstanden, Johanna ist super lieb zu unseren Kindern und die können viel von ihr lernen«, freut sich Mutter Svenja. Und auch ihre Tochter Serafina betont: »Ich freu mich immer, wenn Oma Johanna zu uns kommt.« Sie spielt mit den Kindern, liest ihnen vor, holt sie schon mal vom Kindergarten ab oder geht mit ihnen auf den Spielplatz. »Die größere Tochter will heuer unbedingt schwimmen lernen, da helfe ich ihr gerne«, freut sie sich schon auf die Schwimmsaison. Für sie ist es nebenbei wichtig, dass sie auch in der Rente noch eine Aufgabe hat und einen festen Termin jede Woche. Außerdem meint die Leih-Oma: »Ich lerne immer wieder was dazu im Umgang mit den Kindern.«
Ein Glücksfall ist auch Oma Lydi für eine russische Familie, da sie selber aus Russland stammt und die Sprache spricht. Auch in dieser Familie sind drei Kinder und die Mutter ist froh um die Unterstützung. »Meine eigenen Enkel sind schon größer, die brauchen mich nicht mehr so oft. Und ich helfe gerne, wenn ich Zeit habe«, erzählt die russische Leih-Oma. Nicht nur zum Spielen sondern vor allem auch für Sprachunterricht trifft sich Opa Hans einmal die Woche mit einem ungarischen Mädchen. Die Siebenjährige ist noch nicht lange in Deutschland und er hilft ihr dabei, möglichst rasch die Sprache zu lernen und sich zu integrieren. Da seine eigenen Enkel in Südamerika leben, engagiert er sich gerne als Opa und freut sich, wenn er helfen kann.
Dass schöne und anhaltende Beziehungen zu den Familien entstehen können, weiß Oma Anneliese aus eigener Erfahrung. Sie ist von Anfang an dabei und hat eine Familie beinah zwei Jahre betreut, bis diese von Traunreut wegzog. Trotzdem halten sie noch immer Kontakt zu ihr, man telefoniert und bei gelegentlichen Besuchen sei immer gleich wieder die Vertrautheit da und die Kinder kämen freudig auf sie zu. Wer Interesse an der Oma-Opa-Vermittlung hat, kann sich im Mehrgenerationenhaus melden. mix