Minister Peter Ramsauer als Festredner und Schirmherr
Als Festredner und Schirmherr war Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer gekommen. Aus alter Freundschaft und Verbundenheit sei es für ihn Ehrensache, bei diesem Firmenjubiläum dabei zu sein, erklärte Ramsauer und hob lobend hervor, dass das Hofbräuhaus Traunstein sich bei seinen Feiern das ganze Jahr über nicht nur selbst gefeiert, sondern auch an caritative Organisationen und soziale Einrichtungen gedacht habe. »Das Traunsteiner Hofbräuhaus ist mit seiner Heimat tief verwurzelt«, betonte der Minister.
Ein weiterer prominenter Laudator war der Kabarettist Ottfried Fischer, der, wie er selbst sagte, von München in die Hauptstadt des Bieres gekommen war. Er stellte die Verbindung zwischen den Brauereien und der Kirche nicht nur dadurch her, dass die Klosterbrüder die ersten Brauer gewesen seien, sondern auch dadurch, dass Brauereien und Kirchen eines gemeinsam hätten: Es sind Heiligtümer. Die Katholiken seien schon Schlitzohren, wenn sie sagen, der Mensch lebe nicht nur vom Brot allein. Immer öfter eben auch vom Bier. »Aber nicht vom alkoholfreien«, outete er sich als Gegner dieser Spezies des Gerstensaftes. Wobei er zugab, dass der Führerscheinentzug eine Konjunktur bremsende Maßnahme sei. Mit Dietrich Sailer, den er auf Kuba kennengelernt hat, war er sich einig: »Bier braucht einen Körper.« Wobei Fischer ihm wegen seiner Figur bescheinigte, dass dieser wisse, wovon er spreche. Deshalb gab er auch den Produkten aus dem heimischen Sudhaus den Vorzug vor dem Einheitsbier der Getränkekonzerne. Alle, die seine Meinung nicht teilen, forderte er auf, »auf der Stelle eine Dose Heineken zu saufen«.
In ihrem Grußwort sprach die Vizepräsidentin der IHK für München und Oberbayern, Ingrid Obermeier-Osl, vom Bier als »flüssiges Brot« und Bindeglied bayerischer Kultur. Werte und Tradition würden in der Wirtschaft sehr hoch gehalten. An Bernhard Sailer übergab sie zum Jubiläum eine Ehrenurkunde der Industrie- und Handelskammer.
Der Präsident des bayerischen Brauerbundes, Friedrich Düll, setzte sich für die Einhaltung des bayerischen Reinheitsgebots ein. Das Hofbräuhaus Traunstein produziere auf dieser Basis Biere, die Charakter und Geschmack hätten.
Bräu Bernhard Sailer und Prokurist Josef Schumacher gingen auf die wechselvolle Geschichte der Brauerei mit vielen Herausforderungen, Überraschungen und Erlebnissen ein. Sie wurde 1612 von Kurfürst Maximilian als »weißes Brauhaus« gegründet. Beim Stadtbrand von 1704 wurde sie sogar mit Bier gelöscht. Seit 1896, als sie Josef Sailer erwarb, ist sie im Besitz der Familie Sailer. Zu den Liebhabern der Hofbräubiere zählen unter anderem der Schriftsteller Ludwig Thoma und Papst Benedikt XVI., der seine weltliche Primizfeier im Sailer-Keller hatte.
100 000 Hektoliter Bier werden jährlich produziert
Heute werden jährlich 100 000 Hektoliter Bier produziert, die Brauerei exportiere in alle Welt. Über 100 Goldmedaillen habe das Hofbräuhaus bereits für seine Biere bekommen, zeigte sich Sailer stolz und nannte die Brauerei »ein stabiles Haus«. Die Säulen dafür seien die treuen Kunden, darunter 1300 Wirte, die rund 60 engagierten Mitarbeiter und nicht zuletzt die gute Qualität von den Rohstoffen bis zur zertifizierten Produktion.
Für den unterhaltsamen Teil waren die »Troglauer Buam« aus der Oberpfalz mit ihrer »Heavy Volxmusic«, bei der sie klassische Volksmusik mit Elementen von modernem und klassischem Rock mischen, zuständig. Bjr