Beim Abbau des Altars, der in der Werkstatt auf Hochglanz gebracht wird, stieß man auf einen interessanten Fund: Schattierungen an der Wand hinter dem Altar weisen auf eine Wandmalerei hin. Eine Freilegung dieser Wandmalerei würde allerdings einen großen Aufwand erfordern. Ortsheimatpfleger Johannes Danner und Kirchenpfleger Roland Huber wollen den Fund noch genau unter die Lupe nehmen.
Seit der letzten grundlegenden Renovierung im Jahr 1991 hat sich jede Menge Kerzenruß an den rund 100 Votivtafeln und an den Wänden abgesetzt. Die Bilder müssen mit einem speziellen Lösungsmittel behandelt werden, während die Votivtafeln nur gereinigt werden. Die im Laufe der Jahre in Mitleidenschaft gezogenen Sitzbänke und Fensterbretter wurden erneuert und in der grauen Farbfassung des Innenraumes gestrichen. Die Wände neben den Sitzbänken mussten zum Teil neu verputzt und mit Kalk gestrichen werden. Der Altar wurde abgebaut und wird in der Werkstatt in Bad Endorf auf Hochglanz gebracht. Auch er wird gereinigt und die Fassung wird ausgebessert. Der üppige, teilweise vergoldete Altaraufbau mit einer gefassten Gnadenmadonna stammt aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Wegen der Feuchtigkeit des darunter liegenden runden Brunnens, der einst als heilkräftig galt und jetzt auch wieder funktionstüchtig ist, treten immer wieder Probleme an der Altarfassung auf, sagte Kirchenmaler Wolfgang Lauber dem Traunsteiner Tagblatt. Dieses Problem soll jetzt ebenfalls behoben werden.
Spätestens zu Weihnachten soll die ehemalige Wallfahrtskapelle in neuem Glanz erstrahlen. Die Kosten für die Arbeiten betragen etwa 12 500 Euro. Die Hälfte soll über Spenden aufgebracht werden, den gleichen Betrag schießt die Erzbischöfliche Finanzkammer zu. Wie berichtet, wurde auf Initiative des Bildhauers Matthias Schneider, der als unmittelbarer Nachbar im Frauenbrunnhäusl stets ein wachsames Auge auf die Kapelle wirft, über die Pfarrei eine Spendenaktion gestartet. Nach Angaben des Traunwalchner Pfarrbüros habe sich die Bevölkerung sehr spendenfreudig gezeigt.
Die reiche Innenausstattung der Traunwalchner Wallfahrtskapelle ist das Ergebnis einer über die Jahrhunderte reichenden Entwicklung. So wurde der kleine achteckige Holzbau immer wieder umgebaut, erneuert und dem Zeitgeschmack angepasst. Vor allem aber kamen viele Votivtafeln in die Kapelle. Zusammen mit dem Altar und den an die Wände gemalten Mirakelbildern bestimmen sie das heutige stimmungsvolle Bild der Kapelle am neuen Friedhof. ga