Bei den zwei Hochwasserlagen 2014 kam Bergen glimpflich davon, sagte Schwaiger. Die Feuerwehr rückte 60 Mal aus – zu sechs Bränden und 49 technischen Hilfeleistungen. Darunter waren auch Sicherheitswachen und Dienste wie Absperrungen zu Festen. Die gegenüber dem Vorjahr gesparten Einsatzstunden (2014 waren es 911, im Hochwasserjahr 2215) investierten die Feuerwehrler in 2187 Stunden in 133 Übungen und Lehrgängen. Geübt wurde erstmals in Blöcken. Der Brandblock orientiert sich am Leistungsabzeichen Brand mit Atemschutzeinsatz. Andere Blöcke sind technische Hilfeleistung oder Gefahrgutunfall.
Zum Jahreswechsel hatte die Feuerwehr 56 Aktive, davon sieben Frauen und 23 Atemschutzgeräteträger. Zwölf sind als Träger von Chemieschutzanzügen ausgebildet. 2014 hat die Feuerwehr Bergen erheblich in Ausrüstung und Geräte investiert. Besonders die 60 neuen Spinde im Feuerwehrhaus bringen Erleichterung. »Ihr seid eine aktive Truppe und immer bei der Sache«, lobte Schwaiger seine Mannschaft.
Die Jahreshauptversammlung war auch ein Abend der Ehrungen. Viel Lob und kräftigen Beifall erfuhr Vorstand Norbert Knuppertz für 40 Jahre aktiven Dienst. Kommandant Tobias Schwaiger überreichte ihm neben der Ehrenurkunde einen Frühstückskorb. Mit Knuppertz sind Bernd Böhm, Johann Fox, Georg Lichtmannegger 40 Jahre dabei. 50 Jahre bei der Feuerwehr sind Albert Bauer, Andreas Feil, Hans Hiendl, Franz Kastner, Heinrich Krammer, Lorenz Krammer, Ludwig Krammer, Peter Pletschacher. Thomas Steinbeißer wurde nicht nur für 25 Jahre aktiven Dienst geehrt, sondern auch für seine Unterstützung als Wasserwachtler. Für seine Verdienste um die Feuerwehr verlieh Kreisbrandinspektor Georg König dem aus dem Amt geschiedenen Bürgermeister Bernd Gietl die silberne Feuerwehrehrennadel des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein.
Bisher war Schwaiger auch Jugendwart. Florian Hasslauer und Martin Sadic haben zum Jahresanfang das Amt der Jugendwarte übernommen. »Ich bin der guten Hoffnung, dass das mein letzter Jugendbericht ist«, begann Schwaiger. »Die Jugendgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Bergen steht den Aktiven, was den Fleiß und das Engagement angeht, in nichts nach.« 43 Übungen und Veranstaltungen verzeichnete er. Mit 13 Jugendlichen sind es drei mehr als in 2013. Sie leisteten 1254 Stunden. Ihre Ausbilder investierten 411 Stunden. Besonders hob Schwaiger den Berufsfeuerwehrtag, eine 24-Stunden-Übung, hervor. Der habe den Jugendlichen alles abverlangt, zugleich Eindrücke aus dem gesamten Bereich der Feuerwehr vermittelt. Die Freizeit kam mit Wanderungen und Ausflügen nicht zu kurz. Am 29. Oktober legten fünf Jugendliche die Jugendleistungsprüfung ab, zwei ohne Fehler. Schwaiger sieht mit Kassier Alex Huber 1350 Euro für die Jugend als Investitionen in die Zukunft.
Daran knüpfte Bürgermeister Stefan Schneider an: »Viele Lehrgänge bringen Qualität. Das müsst ihr euch einfach antun.« Die Gemeinde wird 2015 bis 2017 vor allem das Feuerwehrhaus sanieren. Heizung und Wasserversorgung sind die ersten Schritte. 195 000 Euro steckt die Gemeinde bereits heuer in das Feuerwehrhaus. »Dazu baue ich auf eure Hilfe«, so Schneider. »Mit dem was wir mit Eigenleistung sparen, können wir in anderes wie den Digitalfunk investieren.«
Schneider regte einen gemeinsamen Feuerwehrbedarfsplan für größere Planungssicherheit an. »Ich wünsche mir, dass ein Aktiver in die große Wohnung im Feuerwehrhaus einzieht und den Hausmeister unterstützt«, sagte er weiter. Der Vorschlag gefiel Kreisbrandinspektor Georg König. »Wenn sich ein Bursche und ein Dirndl zusammentun, hätten wir gleich zwei Wehrleute im Haus.«
König warb für das breite Angebot des Feuerwehrverbandes Traunstein an Übungen und Lehrgängen. 341 Leistungsprüfungen seien 2014 abgenommen worden. König zeigt sich zufrieden, dass die Imagekampagnen um den Nachwuchs offensichtlich greifen. Auch der Bereichsjugendwart habe sich bewährt. Nachwuchsgewinnung sei Aufgabe aller in der Feuerwehr. Am Beispiel der Bergwacht lobte er die gute Zusammenarbeit mit den Rettungsorganisationen. Insgesamt zeigte er sich hochzufrieden. Die Feuerwehren im Verband Traunstein hätten einen gewaltigen Standard erreicht. Damit kämen sie der Berufsfeuerwehr sehr nahe.
Eine besondere Herausforderung sei die Einführung des Digitalfunks. Der verlange viel an Ausbildung und Umdenken, bringe aber hervorragende Leistungen, so König. Das bewiesen erste Erfahrungen wie der Biathlon in Ruhpolding.
Vorstand Norbert Knuppertz lobte den Jugendfeuerwehrtag als Instrument der Nachwuchsgewinnung. Er erinnerte an das Eisstockturnier der Achentalfeuerwehren und die Teilnahme am Dorfschießen sowie den kirchlichen Festtagen. Knuppertz lobte den Zusammenhalt bei gemeinsamen Unternehmungen wie dem Vereinsausflug nach Krummau. Begeistert zeigte er sich von der Beteiligung beim Feuerwehrfest in Vachendorf. Für heuer kündigte er am 5. und 6. Mai den Florinitag und das Florianifest an. Einzelheiten zum Ausflug wisse er noch nicht.
Von einem nennenswerten Plus berichtete Kassier Alex Huber. Die größte Einnahme erwirtschafteten die Wehrleute mit dem Florianifest. lukk