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Bevor der große Ansturm zu den Führungen kommt, zeichnen Christian Thaler (links) und Max Poschner die Stämme aus. Hier kennzeichnen sie gerade die »Braut« der Wertholzsubmission, einen geriegelten Bergahorn des Forstbetriebs Ruhpolding.

Die »Braut« kommt aus Ruhpolding

Waging am See. Bei der Präsentation der Ergebnisse der 17. Südostbayern-Wertholzsubmission im Strandkurhaus in Waging haben zahlreiche Besucher mit Spannung darauf gewartet, wer heuer die »Braut«, also den teuersten Stamm der traditionellen Holzversteigerung, geliefert hat. Es war der Forstbetrieb Ruhpolding mit einem geriegelten Bergahorn zum Spitzenpreis von 3389 Euro pro Festmeter. Das Angebot umfasste insgesamt 16 Arten und 300 Festmeter Holz. Die Submission soll die Wertigkeit von Laubholz herausstellen und zeigen, dass sich auch mit Laubholz gute Preise erzielen lassen. Nachdem es eine Verschiebung hin zu mehr Nadelholz gab, war es zu erwarten, dass der Durchschnittspreis zum Vorjahr um knapp 20 Euro auf 259 Euro zurückging.


Wie der Stellvertretende Betriebsleiter des Forstbetriebs Ruhpolding, Sebastian Kurzmeier, meinte, sei die Submission nicht nur ein spannender Vermarktungsweg, sondern zugleich eine große Werbung für die Holzbewirtschaftung und den Waldbau. Die angebotenen 16 Holzarten müssten erst im Wald wachsen, und das könne nur in einem gesunden und stabilen Mischwald geschehen, so Kurzmeier.

Heuer sei der Anteil des Nadelholzes mit rund einem Drittel höher gewesen als die Jahre zuvor. Es zeige sich jedoch, dass sich auch mit dieser Holzsortierung ein attraktives Angebot zusammenstellen ließe und sich der Weg nach Waging für die Käufer lohne, fügte Kurzmeier an.

Von den 26 Bietern aus ganz Deutschland und den angrenzenden Nachbarländern – Furnierhersteller, Schreiner, Instrumentenbauer und Künstler – erhielten 22 Bieter einen Zuschlag. Von den 278 einzelnen Losen fanden 250 einen Käufer. Die zentrale Baumart auf der Submission ist seit einigen Jahren die Eiche; sie war heuer mit 76 Festmetern zu einem Durchschnittspreis von 374 Euro vertreten. Im Angebot waren auch rund 60 Festmeter feinjährige Fichte aus den Bergen mit einem Durchschnittspreis von 165 Euro pro Festmeter.

Besondere Exoten gab es heuer nicht

Einen besonderen Exoten in der Holzart gab es dieses Jahr nicht. Zu den fünf angebotenen Hauptbaumarten gehören neben der Eiche beim Laubholz Bergahorn und Esche und beim Nadelholz neben der Fichte die Lärche. Obst- und andere Edelhölzer fanden ebenso ihren Absatz. Die Veranstaltung im Kurhaus bildet den Abschluss der Südostbayern-Submission, also der Holzversteigerung nach schriftlichem Meistgebot. Die Ausrichtung wird durch die Zusammenarbeit der beiden Waldbesitzervereinigungen Traunstein und Laufen-Berchtesgaden mit dem Forstbetrieb Ruhpolding der Bayerischen Staatsforsten sowie dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Traunstein ermöglicht.

Die anschließenden fachkundigen Führungen von den Mitarbeitern Max Poschner und Christian Thaler vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Traunstein bieten für die Besucher konkrete Einblicke über die Bewertung von Wertholz. Denn die Braut mit ihren 0,79 Festmetern ist auf den ersten Blick eher unscheinbar. Auf den zweiten Blick zeigt sich die begehrte Riegelung, die dem Baum den Namen gibt.

Eine letzte Führung über den Submissionsplatz am Waginger Strandkurhaus ist am heutigen Samstag um 14 Uhr. Für Waldbesitzer und an Wald und Holz Interessierte ist dies die ideale Gelegenheit, ein breites Spektrum wirtschaftlich interessanter Baumarten kennenzulernen und einiges über den »Weg zum wertvollen Holz«, die Holzvermarktung und die anschließende Holzverwendung zu erfahren. MP

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