Dezentrale Lösungen forcieren

Wonneberg. Das Thema Energie stand im Mittelpunkt eine Wahlveranstaltung der Gruppierung Überparteiliche Wählergruppe/Grüne im Gasthaus Gruber in Weibhausen. Dabei ging es unter anderem um eine Hackschnitzelheizung – und direkt vor Ort gab es ein Beispiel dafür, denn die Gaststätte wird seit Jahren mit Hackschnitzeln beheizt. Vergangenes Jahr kam noch ein Blockheizkraftwerk dazu, wie Wirt Georg Gruber den rund 50  Besuchern erläuterte.


Dass sich die Gruppierung ausgerechnet dieses Thema für eine ihrer drei Wahlveranstaltungen ausgesucht hat, liegt auf der Hand. In St. Leonhard gibt es bereits eine private Hackschnitzelheizung, über die 16 Häuser versorgt werden. Seit Jahren wird diskutiert, ob diese kleine Heizzentrale nicht erweitert und auch auf die Gebäude von Gemeinde und Pfarrei ausgedehnt werden soll. Allerdings hat sich das Verfahren trotz eines Gutachtens festgefahren. Ausdrückliches Ziel der Gruppierung ist es, das Verfahren zu beschleunigen, damit die Energiewende auch von der Gemeinde Wonneberg aus unterstützt wird.

Denn, wie Bürgermeisterkandidat Alexander Reinmiedl sagte, sei die Energiewende im Land etwas ins Stocken geraten, nicht zuletzt auch wegen der unflexiblen Stromnetze. Umso wichtiger sei es, dass man sich in der Region um dezentrale Lösungen auf der Basis regenerativer Energien kümmere. Das Beispiel des Gasthauses Gruber sollte Schule machen. Es sei auch auf kleine Baugebiete oder einige Häuser, deren Besitzer sich zusammentun, anwendbar. Allerdings sollten dafür die Förderungen etwas hinaufgesetzt werden.

Peter Wolff brachte einen weiteren Aspekt ins Spiel: Regionale Energieerzeugung bringe die Chance mit sich, dass man gemeindeübergreifend zusammenarbeiten könne. Denn für eine Gemeinde allein werde dies immer schwieriger. Als ein positives Beispiel wurde die Gemeinde Waging angeführt: mit ihren Gemeindewerken und konkret mit den Nahwärmezentren an der Schule in Waging und in Tettenhausen.

In dem Zusammenhang wurde auch ein altes Thema wieder aufgegriffen: Viele Wonneberger würden sich wünschen, dass auch sie ihren Strom über die Gemeindewerke Waging beziehen könnten; nicht nur weil dieser Strom sehr günstig ist, sondern auch weil der Kontakt zum Stromlieferanten dadurch einfacher wäre. Bisher aber hat man sich in Waging noch nicht dazu aufraffen können, auch den beiden zur Verwaltungs-Gemeinschaft gehörenden Gemeinden Wonneberg und Taching diese Möglichkeit anzubieten.

Diese Themen, so fasste Bürgermeisterkandidat Alexander Reinmiedl zusammen, müssten dringend in den Gemeinderat hineingetragen werden – auch wenn in nächster Zeit andere Themen, wie etwa die Straßenausbaubeitragssatzung, auch noch viel Diskussionsstoff liefern würden. he

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