»Beim Gewinnen von Nachwuchs nicht nachlassen«
Weil die Jugendleistungsprüfung die erste für jeden neuen Feuerwehranwärter ist, zeige dies auch, wie erfolgreich die Nachwuchsgewinnung der Feuerwehren im östlichen Landkreis Traunstein war. »So viele Jugendleistungsabzeichen und so viele neue Feuerwehranwärter – das stimmt froh und macht Mut für die Zukunft,« sagte Wambach. Dennoch forderte er die Kommandanten und Jugendwarte auf, in ihren Bemühungen um die Jugendwerbung und Nachwuchsgewinnung nicht nachzulassen.
Deutlich rückläufig ist hingegen die Zahl der erfolgreich absolvierten Leistungsabzeichen im Bereich »Löschen«. Nur 112 Aktive im Inspektionsbereich unterzogen sich dem Leistungstest. Im letzten Jahr waren es noch 162. Die Prüfung »Technische Hilfeleistung« legten 60 Feuerwehrmänner und -frauen ab. Auch in diesem Bereich gab es einen Rückgang um rund 50 Prozent. Wambach bat die Kommandanten, ihre Mannschaften regelmäßig zur Leistungsprüfung aufzufordern.
Vor der Hilfe für Menschen und dem Schutz von Hab und Gut stehe jedoch die Ausbildung, die den Schwerpunkt der Feuerwehrarbeit bilde. Weil das Aufgabenspektrum der Floriansjünger stets größer wird, werde auch die Ausbildung immer umfangreicher. 54 junge Feuerwehrler schlossen die Truppmannausbildung bei Lehrgängen in Pietling und Lampoding erfolgreich ab. Am Wissenstest der Feuerwehrjugend im Inspektionsbereich nahmen 91 Buben und Mädchen teil. Ein sehr positives Fazit zog Wambach zum Pilot-Lehrgang »Technische Hilfeleistung«, den 20 Mann absolvierten.
Die Zahl der Einsätze, zu denen die Feuerwehren im östlichen Landkreis in diesem Jahr bislang alarmiert wurden, bewege sich im »Normalbereich« bei rund 650 Alarmierungen, informierte Wambach weiter. Die Palette reiche von der technischen Hilfe und Menschenrettung bei Verkehrsunfällen, über viele Brände kleineren und einige mittleren Ausmaßes. Zu Großbränden kam es glücklicherweise nicht.
Von Tierrettungen bis zu Unwetterschäden
Türöffnungen, um hilflose Menschen zu retten, gehören ebenso zu den Aufgaben der Floriansjünger wie die Beseitigung von Ölspuren auf Fahrbahnen, Tierrettungen oder die Behebung von Unwetterschäden. Bei allen Einsätzen sei hervorragende und professionelle Hilfe geleistet worden.
Eine deutliche Verbesserung der Ausstattung und Ausrüstung gab es bei der Feuerwehr Pietling. Dort wurde ein neues, funktionelles Feuerwehrhaus eingeweiht. Die Feuerwehr Wonneberg nahm einen neuen Gerätewagen »Nachschub« in Betrieb, die Feuerwehr Lampoding erhielt ein neues Mehrzweckfahrzeug und in Kirchanschöring steht den Floriansjüngern ein neues Löschgruppenfahrzeug zur Verfügung.
Kreisbrandrat Hans Gnadl machte sich für die Einführung der Ehrenamtskarte im Landkreis Traunstein stark. Die Karte biete vergünstigte Eintritte oder Rabatte bei Einkäufen und wäre eine gute Möglichkeit ehrenamtliches Engagement – nicht nur bei den Feuerwehren, sondern bei allen Vereinen – zu würdigen. Im Landkreis Traunstein gehe diesbezüglich aber nichts voran, beklagte der Kreisbrandrat. Die Ehrenamtskarte »Bayern« gebe es aber nur, wenn auch der jeweilige Landkreis sie einführe. Gnadl appellierte deshalb an die Versammlung, für die Einführung einzutreten und mitzuhelfen, das Ehrenamt zu stärken.
Leonhard Fenninger, Kommandant der Feuerwehr Wonneberg, informierte über Gründung und Entwicklung der örtlichen Wehr und gab einen Einblick in Ausrüstung und Einsatzgeschehen. Bemerkenswert ist, dass neben den derzeit 74 Aktiven der Feuerwehr Wonneberg 21 Buben und Mädchen der Jugendfeuerwehr angehören, eine Nachwuchsquote, von der viele andere Wehren nur träumen können.
Walter Schneidermeier, Leiter der Polizeiinspektion Laufen, würdigte die Feuerwehren für ihr gutes, bestens ausgebildetes und professionelles Personal und ihre Jugendarbeit. »Jugendliche, die ihre Freizeit sinnvoll verbringen, zum Beispiel bei der Feuerwehr, die stellen auch nichts an!«
»Auf Franz Lapper war hundertprozentig Verlass«
Zum Abschluss der Dienstversammlung wurde Franz Lapper aus dem Aktiven Feuerwehrdienst verabschiedet. Lapper war viele Jahre als Schiedsrichter bei Leistungsprüfungen für die Kreisbrandinspektion tätig. Wegen Erreichens der Altersgrenze endet seine aktive Dienstzeit. »Franz ist ein ruhiger und besonnener Kamerad, auf den stets hundertprozentig Verlass war«, würdigte Wambach den frischgebackenen Feuerwehr-Austragler. pv