Der verheiratete Familienvater startet dann den vierten Anlauf auf den Landratsposten: Während er 1996 klar gegen Altlandrat Jakob Strobl unterlag, gewann bei den Kommunalwahlen 2002 und 2008 der Fridolfinger Hermann Steinmaßl mit deutlichem Vorsprung. Konhäuser zog aber bei allen drei Wahlen für die SPD in den Kreistag ein und ist seit zwölf Jahren auch Stellvertreter des obersten Landkreischefs.
Bereits mit 17 Jahren in die Partei eingetreten
Nach dem schlechten Wahlergebnis von 2008 wollte sich Konhäuser eigentlich nicht erneut für das Amt des SPD-Kandidaten zur Verfügung stellen. »Ich habe lange überlegt«, erzählt der Vater von zwei erwachsenen Töchtern. Auch, weil er sich sehr gut mit dem amtierenden Landrat versteht. Doch als die Entscheidung fiel, dass Steinmaßl aus Altersgründen nicht erneut antreten kann, sagte der Ruhpoldinger zu und ist nun auch guten Mutes im Hinblick auf einen Wahlsieg.
Fast 35 Jahre Erfahrung in der Kommunalpolitik hat Konhäuser bereits und er sitzt fast genau so lange im Ruhpoldinger Gemeinderat. Als junger Werkzeugmacher engagierte er sich früh bei der IG Metall als Jugendvertreter und trat mit 17 Jahren in die SPD ein.
Sein großes Vorbild war damals Bundeskanzler Willy Brandt. »Mit seiner Ausstrahlung hat er uns Jugendliche einfach mitgerissen«, erinnert sich Konhäuser, dessen Eltern aus dem Sudetenland stammen.
Im Laufe der Jahre übte der heutige Sicherheitsingenieur, Umweltbeauftragte und Betriebsrat einer großen Traunreuter Firma das Amt des Ruhpoldinger SPD-Ortsvorsitzenden aus und war Stellvertreter im Kreis- und auf Bezirksebene. Einen Großteil seiner politischen Ämter hat Konhäuser mittlerweile aus Zeitgründen in andere Hände abgeben müssen. Sonst würden nicht mehr viele Momente übrig bleiben, in denen sich der Klassikliebhaber seiner Familie widmen kann.
Der 59-Jährige ist bereits zweifacher Großvater von Buben im Alter von drei und sechs Jahren. Zusammen mit seiner Frau Ursula geht der Ruhpoldinger zudem gern auf Reisen und hat so fast alle Kontinente bereist. »Aber je weiter ich in der Welt herumgekommen bin, desto mehr hat es mir bei uns im Chiemgau gefallen«, lobt er seine Heimat.
Als begeisterter Skifahrer und Mountainbiker ist er einerseits auf den Bergen der Region zu finden sowie als Segler an den Seen. Aber auch die Tennisplätze kennt der Freund der gelben Filzkugel schon seit mehreren Jahrzehnten und spielt einmal wöchentlich in einer Doppelrunde mit.
Rund um den Absturz eines Kometen im Chiemgau dreht sich ein weiteres Hobby von Sepp Konhäuser. Seit der Gründung 2004 ist er Vorsitzender des gemeinnützigen Vereins »Chiemgau Impakt«. Zusammen mit internationalen und deutschen Experten erforschen die Mitglieder einen möglichen Absturz vor ca. 3000 Jahren. »Damals sind viele Krater in der Region entstanden. Einer davon ist der heutige Tüttensee«, erklärt Konhäuser.
Angesprochen auf seine persönlichen Stärken gibt der 59-Jährige seine ausgleichende Art an sowie seine schnelle Auffassungs- und Entscheidungsgabe, die ihm auch in vielen politischen Situationen sehr geholfen habe. Sollte es die Sache verlangen, kann der Ruhpoldinger aber auch schon mal sehr impulsiv werden.
Konsolidierung der Kreiskliniken vorantreiben
Falls Sepp Konhäuser zum neuen Landrat von Traunstein gewählt werden sollte, dann will er als Erstes weiter an der Konsolidierung der landkreiseigenen Kliniken arbeiten. »Wir müssen das Schiff auf Kurs halten«, so der 59-Jährige, der seit 18 Jahren im Aufsichtsrat der Kliniken sitzt. »Eine gute medizinische Versorgung ist schließlich im ländlichen Bereich unabdingbar.« Dabei sollen auch kleinere Standorte, wie Ruhpolding und Berchtesgaden, weiter gestärkt werden. Andrea Poschinger
Neben Sepp Konhäuser treten noch fünf weitere Kandidaten an, um neuer Landrat im Landkreis Traunstein zu werden. Diese sind: Andreas Danzer, Sepp Hohlweger, Helmut Kauer, Siegfried Walch und Heinrich Wallner. Wir stellen die Bewerber alphabetisch vor.