Weil der Wahlspruch der Lions »We serve« (wir dienen) lautet, machte der LC Traunstein anderen Geburtstagsgeschenke. Bei der Feier im Rathaus, die von »Chiemgau-Brass« musikalisch umrahmt wurde, übergaben der Gründungspräsident Sebastian Unterhuber und der amtierende Präsident Wolfgang Stark an Alfred Pfeiffer (Freundes- und Förderkreis Lebenshilfe Traunstein), Klaus Böhme (Aktionskreis Ostafrika) und Herta Simson (Ambulanter Hospizdienst der Caritas) jeweils einen Scheck über 5000 Euro. Den Bürgern der Stadt Traunstein hatte der Lions Club bereits mit der Restaurierung des Kreuzwegs in Sparz ein Jubiläumsgeschenk gemacht.
In seiner Festrede sagte Alois Glück, Demokratie und Selbstbestimmung seien keine Selbstverständlichkeit, wie aktuell die Ukraine zeige. »Es kommt darauf an, ob Menschen unterschiedlichster kultureller und religiöser Prägung in der Lage sind, aufeinander zuzugehen.« In der Globalisierung würden wir weltweit mehr und mehr eine Schicksalsgemeinschaft. Dem bürgerschaftlichen Engagement wie dem der Lions komme immer mehr Bedeutung zu.
Nach der Tragik des vergangen Jahrhunderts werde die im Gang befindliche Neuorientierung in globaler Sicht besonders wichtig, sagte Gründungspräsident Unterhuber. Er wunderte sich, dass der abendländische Kulturraum bei der Schaffung eines Staatengebildes »Europa-Union« nicht besser im politischen Entstehungsprozess Einfluss bekomme.
In seinem Rückblick erinnerte er an die Gründung 1964 und die Aufnahme in die internationale Organisation der Lions. Pate war der LC Gap. Unterhuber verhehlte nicht, wie schwierig damals noch das deutsch-französische Verhältnis war. Das Clubleben habe heimische Züge, denn ein Club dürfe sich selbst seiner Heimat, in der er lebe, arbeite und wirke, nicht entfremden. »Bei aller Globalisierung ist Bodenständigkeit ein solides Fundament«, so der rüstige 94-Jährige. Aber die Traunsteiner haben auch die Fühler ausgestreckt. Unterhuber wies auf die Patenschaften mit dem LC Krems/Österreich und dem LC Bled/Slowenien hin.
»50 Jahre Lions Club Traunstein, das sind 50 Jahre Solidarität und Verantwortungsbewusstsein, Gemeinschaftssinn und Pflichtbewusstsein, Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft«, sagte 2. Bürgermeister Hans Zillner. Der Lions Club Traunstein sei stets ein verlässlicher Unterstützer und großzügiger Förderer zahlreicher Projekte. Zillner erinnerte auch an den großen Anteil am Zustandekommen der Städtepartnerschaft mit Gap. »Für all die ideelle und materielle Hilfe und Unterstützung über fünf Jahrzehnte hinweg gebührt den Mitgliedern des Lions Clubs besondere Achtung und große Anerkennung«.
In weiteren Grußworten überbrachten die stellvertretende Landrätin Resi Schmidhuber, die LC-Präsidentin von Bled, Alenka Bole-Vrabec, der LC-Präsident aus Krems, Thomas Neuhauser, sowie Friederike Plikat vom Club Soroptimist International Traunstein und Klaus Böhme vom Rotary Club Traunstein Glückwünsche.
Beim Festabend in der Berufsschulaula ging Stark wie schon im Rathaus auf die Lions-Ziele ein. »Die gemeinsame Aktion für einen guten Zweck schweißt zusammen und gibt unserem Leben eine zusätzliche Qualität«, sagte er und nannte als Beispiel den alljährlichen Bücher- und Flohmarkt.
Die Glückwünsche von Lions International überbrachte der Distriktgovernor für Bayern Süd, Fritz Büg. Er zeichnete Amadeus Kaltenecker (15 Jahre), Gerhard Kotter und Martin Schweiger (20 Jahre), Jan Krüger und Albert Schmied (40 Jahre) sowie Walter Müller (45 Jahre) für langjährige Mitgliedschaft aus. Für seine Verdienste um den LC Traunstein erhielt Karlheinz Schuster den Porzellanlöwen der Stiftung Deutsche Lions. Gründungspräsident Sebastian Unterhuber bekam »Melvin Jones Fellow«, die höchste nationale Auszeichnung, die Lions auf Distriktebene vergeben kann. Da Präsident Stark diese bereits hat, erhielt er die nächste Stufe, die durch einen Pinn mit Brillant verliehen wird.
Stark selbst zeichnete einige Clubmitglieder aus, die sich seit Jahrzehnten um den LC Traunstein kümmern und bei der Vorbereitung des Jubiläums geholfen haben. Den »President’s Appreciation Award« übergab er an Sekretär Karlheinz Schuster, Schatzmeister Gerhard Kotter, Georg Holzner, Helmut Wittmann und Martin Schweiger.
Im Rahmenprogramm spielten die Nachwuchsmusiker Anna Ecker (Querflöte), die jüngst mit dem Förderpreis der Freunde der Musik ausgezeichnet wurde. Sie wurde vom Musiklehrer Thomas Hartmann am Flügel begleitet. Klassische Musik trugen virtuos auch Felix und Simon Nagl, Kulturförderpreisträger von ARTS Traunstein, am Flügel und Cello vor. Danach übernahm die »2nd Floor Big Band« der Musikschule Traunstein das Zepter und spielte swingend zur Unterhaltung und zum Tanz auf. Bjr