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Die neu gestaltete Schülerfahne für die Jugend, erstmals für die Firmlinge, die künftig bei Prozessionen mitgetragen werden soll. Unser Bild zeigt (von links) Pfarrer Martin Straßer, die Ministrantinnen Annemarie Pletschacher (Knogler) und Anna Pletschacher (Grafn).

»Der Friede hält uns zusammen«

Schleching. Die Streichenkirche fasste bei weitem nicht die vielen Gläubigen, die alljährlich zum Patrozinium des Kirchenpatrons St. Servatius kommen. Der Gottesdienst wurde deshalb auch ins Freie übertragen. »Seid demütig, friedfertig und geduldig, ertragt einander in Liebe«, aus dem Brief an die Epheser der zweiten Lesung und »Der Friede hält uns zusammen«, stand über der Predigt von Pfarrer Martin Straßer.


Er ging auf die Stellung des Menschen zu Gott in drei Ebenen ein: Der Erkenntnis des Gottesbildes, des Menschen als Abbild Gottes im Verhalten mit seinen Mitmenschen und zuletzt des Menschen zu sich selbst mit dem Vertrauen, »ich bin von Gott geliebt.«

Zum Patrozinium gehört seit Jahren eine gesungene Messe des Schlechinger Kirchenchores unter der Leitung von Maria Blank. Heuer sang der Chor die »Missa brevis In Hon. St. Joannis de Deo« in B-Dur von Joseph Haydn mit dem feinen Solo des »Benedictus«, gesungen von Monika Fuchs. Die Orchesterbegleitung übernahmen Alexander Krins, erste Geige, Anna-Lena Mayer, zweite Geige, Corinna Metz, Cello und Willi Seitz, Spinett. Seitz begleitete auch den Volksgesang an der kleinen Kastenorgel. Zur Gabenbereitung trugen die Streicher das »Divertimenti Nr. 23« in Es-Dur von Joseph Haydn vor. Vom Chor waren außerdem das Graduale für Pfingsten »Emitte Spiritum« (Franz Joseph Schütky, Op. 8) und »Locus Iste« (Anton Bruckner) zu hören. Eine besondere Ehre nannte es Pfarrer Strasser, dass Bundespräsident a. D. Horst Köhler mit seiner Gattin Eva und seiner Familie wieder am Gottesdienst teilnahm.

Bereits zu seiner Amtszeit hatten ihn die hiesigen Bürgermeister zum Patrozinium in der Streichenkirche St. Servatius begleitet.

Im Anschluss weihte Pfarrer Martin Straßer die nach altem Vorbild neu gestaltete Schülerfahne mit lila Grundfläche und weißem Kreuz. Mit der neuen Fahne soll der Jugend etwas in die Hand gegeben werden, um sie auf den Glauben hinzuführen. Die Fahne ist erstmals für die Firmlinge vorgesehen und soll künftig bei Prozessionen wie an Fronleichnam mitgetragen werden.

Die frühere »Sonntagsschülerfahne« wurde zwischen 1760 und 1765 angeschafft und von den »Feiertagsschülern« mitgetragen. Als um 1950 die Feiertagsschule abgeschafft wurde, geriet sie, verstaut unter alten Tüchern oberhalb der Sakristei, bis 2009 in Vergessenheit. Sie war so verschlissen und grau, dass man sich entschloss, das aufgenähte Kreuz abzutrennen. Darunter kam die Originalfarbe, ein schönes Lila, zum Vorschein. Martin Sabold, der sich bereits für die Renovierung mehrerer alter Fahnen eingesetzt hatte und sich um Sponsoren bemühte, nahm sich auch dieser Fahne an. Allerdings war aufgrund des schlechten Zustandes an eine Renovierung nicht zu denken. Die Fahnenstickerei Jaschke in Engelberg fertigte deshalb die Schülerfahne nach dem alten Vorbild neu. Zur Weihe hielten die Ministrantinnen Annemarie Pletschacher (Knogler) und Anna Pletschacher (Grafn) die Fahne. Martin Sabold wohnte der Weihe bei. bre

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