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Seit 70 Jahren Mitglied in der Sektion Traunstein des Deutschen Alpenvereins sind (von links) Hermann Schub, (sitzend) Franz-Xaver Schub, Sepp Buchauer, Rudolf Weiermann, Josef Weininger, die der Sektionsvorsitzende Alfhart Amberger für ihre Treue würdigte. (Foto: Mix)

Der Alpenverein Traunstein hat jetzt 6000 Mitglieder

Traunstein. Die Sektion Traunstein des Deutschen Alpenvereins (DAV) nahm vor wenigen Monaten das 6000. Mitglied auf. In der Jahreshauptversammlung wurden eine ganze Reihe von Mitgliedern für langjährige Treue zum Verein geehrt, darunter einige, die schon seit 70 Jahren und länger dabei sind (siehe Kasten). Der Vorsitzende Alfhart Amberger bat eindringlich darum, von einem Nachfolger abgelöst zu werden. Nach 18 Jahren sei es Zeit, aufzuhören.


Amberger blickte stolz auf seine lange Amtszeit zurück, in der die Mitgliederzahl verdoppelt und auf nun über 6000 erhöht worden sei. Zahlreiche Veranstaltungen und Ausstellungen habe es in diesen Jahren unter seiner Regie gegeben, doch nun sei es nicht zuletzt aufgrund seiner angeschlagenen Gesundheit an der Zeit, einen neuen Vorsitzenden zu finden. »Ich bin nicht mehr in der Lage, das Amt so auszuführen, wie ich das gerne tun würde«, erklärte er.

In der Jahreshauptversammlung gaben die Leiter einzelner Gruppen ihre Berichte ab. Schorsch Hermannsdorfer stellte die beiden neuen Jugendleiter Philipp Lenz (16 Jahre) und Veronika Gröbner (22 Jahre) vor. Die ältere Gruppe der Jugendlichen habe in jüngster Vergangenheit nur noch wenig unternommen. Umso aktiver seien die Kleineren. In der Gruppe der 8- bis 14-Jährigen seien regelmäßig zwischen 15 und 20 Kinder mit großer Freude dabei. »Wir machen viel in der Natur und bringen den Kindern Grundregeln des Naturschutzes nahe«, erläuterte der Jugendleiter.

Für die Jungmannschaft, der Mitglieder zwischen 18 und 25 Jahren angehören, berichtete Bene Bonath über beeindruckende Skitouren, Kletterfahrten und hochalpine Touren. Ausbildungsreferent Michael van der Giet informierte die Versammlung über das aktuelle Ausbildungsangebot beim DAV. 2013 seien 17 Kurse mit 108 Teilnehmern abgehalten worden. Auch heuer stehen 25 Kurse in Skitouren, Klettern, Mountainbiken und Alpinkurs für Erwachsene auf dem Plan.

Die Seniorengruppe des DAV unternimmt laut Otto Steigelmann immer am ersten und dritten Dienstag im Monat Wanderungen, die mal mehr und mal weniger anspruchsvoll sind. An 18 Touren nahmen zusammen 322 Teilnehmer teil, Tendenz steigend. Für die Ortsgruppe Traunreut gab Monika Waldner-Schlenz einen kurzen Bericht ab und kündigte die 50-Jahr-Feier der Gruppe am 13. Juli auf der Winlkmoosalm an. Neben den Aktivitäten der Ortsgruppe berichtete sie auch von der sehr aktiven Bambinigruppe, in der die Kinder spielerisch soziales Verhalten und Naturschutz erlernten.

Die Bergwacht-Bereitschaft Traunstein stellte Thomas Lobensteiner vor. Die Bereitschaft hat derzeit 60 Mitglieder, davon 37 aktive. Im vergangenen Jahr leisteten die Mitglieder 11 000 Stunden ehrenamtlichen Dienst beim Vorsorgedienst sowie bei Bergrettungen. Otto Huber nutzte die Versammlung, um sein Projekt zum Erhalt des Grabes von Gustl Kröner am Waldfriedhof vorzustellen, das vom Förderverein Alt-Traunstein restauriert und gepflegt werden soll. Kröner war einer der besten Alpinisten der 30er Jahre und starb im Alter von nur 25 Jahren an der Matterhorn-Nordwand. Über sein Leben, seine Bergtouren und auch seine Kunstwerke, die er als Maler und Zeichner erstellte, soll eine Ausstellung in Traunstein organisiert werden.

Laut Kassenbericht von Bernhard Kraus erwirtschaftete die Sektion Traunstein einen Überschuss, der den Rücklagen zugeführt wurde. Das Geld wird eventuell schon bald gebraucht, da die Erweiterung des Kletterturms in Traunstein geplant ist, die mit rund 300 000 Euro veranschlagt wird. Außerdem wird Geld in die Sanierung der alten Traunsteiner Hütte und einige Anschaffungen für die neue Traunsteiner Hütte gesteckt. Laut Amberger wird der Kletterturm am Schwimmbad so gut angenommen, dass eine Erweiterung sinnvoll ist. Eine zusätzliche dritte Anlage soll kommen, ausgestattet mit der neuesten Technik.

In der Jahreshauptversammlung beschloss die Sektion noch eine rein formelle Satzungsänderung, mit der Bestimmungen der österreichischen Finanzverwaltung Rechnung getragen wird. Diese könnten eventuell für die Selbstversorgerhütte des DAV in Österreich in der Zukunft einmal von Bedeutung sein. Aktuell ergeben sich daraus keinerlei Konsequenzen.

Monika Waldner-Schlenz wurde offiziell als weiteres Vorstandsmitglied gewählt. Karl Schulz überbrachte die Grüße der Stadt und gratulierte zum halbrunden Jubiläum, da die Sektion inzwischen auf eine 145-jährige Geschichte zurückblicken kann. Schulz nannte den Alpenverein einen »wichtigen Kulturträger in und für die Stadt«, der den richtigen Umgang mit der Natur seit Generationen weitergebe. mix

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