Defizit bei Kreisaltenheimen

Mit einem Minus von 270 000 Euro hatte man gerechnet. Doch jetzt muss die Kreisaltenheime Traunstein GmbH und Co. KG, eine kreiseigene Gesellschaft, ein Jahresdefizit von 989 000 Euro verdauen. Der Fehlbetrag wird ins Folgejahr übertragen.


Gesellschafter sind der Landkreis Traunstein, vertreten durch Landrat Hermann Steinmaßl, und die Verwaltungs GmbH der Kreisaltenheime in Palling, Grabenstätt und Trostberg, vertreten durch Geschäftsführerin Monika Sandbichler. Nachdem sich im Kreistag kein Widerspruch erhob, fassten beide gesetzliche Vertreter die erforderlichen formellen Beschlüsse. Der Landrat betonte, man werde alles tun, wieder auf ein »Nulldefizit« zu kommen.

Mehrere Ursachen zogen das Minus nach sich, wie Steinmaßl erläuterte. Zum einen blieben die Erträge hinter den Erwartungen zurück. Dies ist der niedrigen Belegung in Palling und Grabenstätt und einer baubedingten Verzögerung in Trostberg geschuldet. Zudem ist der Anteil an Menschen mit höheren Pflegestufen gesunken. Dagegen gestiegen sind die Personalkosten und die Sachkosten in den Bereichen Energie und Lebensmittel. Abschreibungen und Zinsen wegen des Baus in Trostberg schlugen sich ebenfalls nieder. Dazu waren für Instandhaltungsmaßnahmen Mehrausgaben unabwendbar.

Der Jahresabschluss 2011 der Kreisaltenheime-Gesellschaft enthält eine Bilanzsumme – wie alle Zahlen von einem Fachbüro geprüft – von 14,74 Millionen Euro. Die Erfolgsrechnung weist Aufwendungen in Höhe von 8,39 Millionen Euro auf und Erträge von 7,40 Millionen Euro. Die Verwaltungsgesellschaft schloss mit einer Bilanzsumme von rund 32 400 Euro. Auf die Erfolgsrechnung entfielen knapp 12 000 Euro in den Aufwendungen und Erträge von 13 275 Euro. Die Verwaltungsgesellschaft erzielte somit einen Jahresüberschuss von genau 1315,80 Euro.

Der Kreistag gab außerdem in seiner Jahresschlusssitzung zwei Gemeinden – Fridolfing und Kirchanschöring – mit entsprechenden Satzungen grünes Licht. Die beiden Kommunen dürfen künftig selbst über ihr im Gemeindebereich anfallendes Grüngut verfügen.

Der Austritt von Heinrich Wallner aus der CSU-Kreistagsfraktion und sein künftiges Wirken als parteiloses Kreistagsmitglied hatten Folgen für verschiedene Ausschüsse. Die CSU hat jetzt im Kreistag aktuell 30 Mitglieder. Nach dem in der Geschäftsordnung vorgeschriebenen Sitzverteilungsverfahren änderte sich durch Wallners Ausscheiden nichts am Stärkeverhältnis der Parteien in Ausschüssen, Aufsichtsräten, Zweckverbänden und weiteren Gremien. Unabhängig davon beantragte die CSU-Fraktion personelle Umbesetzungen. Der Grund: Heinrich Wallner gehörte mehreren Gremien als Mitglied oder Stellvertreter an. Der Kreistag erfüllte einstimmig alle Forderungen der CSU. kd

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