Theaterstück wird seit 1952 täglich aufgeführt
Das Theaterstück werde seit 1952 täglich im Londoner West End vor ausverkauftem Haus aufgeführt und sei damit das am längsten ununterbrochen aufgeführte Theaterstück der Welt, »wir haben vor, das nachzumachen«, kündigte Regisseur Gerhard Brusche nach dem umjubelten Auftritt schmunzelnd an. Gut drei Stunden zuvor hatte das Bühnengeschehen in einem kleinen Vorort von London begonnen, in dem die jungen Eheleute Mollie und Giles Ralston, perfekt gespielt von Juliane Grünbauer und Lukas Herschke, in den 1950er Jahren eine Pension eröffneten. Während im Radio mehrfach über den Mord an einer älteren Frau in London berichtet wird und draußen ein Schneesturm über das Land fegt, erwarten die Ralstons sichtlich nervös und noch etwas unbeholfen ihre ersten Gäste.
Nach und nach treffen in der Pension »Monkwell Manor«, die eigentlich Monkswell Manor« heißt – Giles Ralston hatte zum Ärger seiner Frau das »s« im Schriftzug vergessen – fünf mehr oder weniger schräge und offensichtlich mit Vorsicht zu bewirtende Gäste ein: die aufgebrezelte, aufgedrehte und von sich selbst schwer überzeugte Christin Wren, prima verkörpert von Julia Vogl, die mit sich und der Welt unzufriedene, alles und jeden kritisierende ältere Dame Mrs. Boyle, perfekt gespielt von Christine Pauli, der schneidige und anpackende Major Metcalf, unnachahmlich auf die Bühne gebracht von Gerhard Brusche, die aus Mallorca angereiste, schwer durchschaubare Miss Casewell, die gekonnt von Christa Rosenegger gespielt wird, und der noch viel geheimnisvollere italienische Überraschungsgast Mr. Paravicini, eine Rolle, die Kurt Lohwasser wie auf den Leib geschneidert ist, obwohl er der italienischen Sprache eigentlich gar nicht mächtig ist; da konnte auch ein Zuschauer mit italienischen Wurzeln nur staunen.
Von potenziellen Mördern umgeben
Der im Radio von Sprecher Walter Hein vermeldete Mord scheint erst ganz weit weg zu sein, doch als der in dieser Angelegenheit ermittelnde Detective-Sergeant Trotter, großartig gespielt von Max Berger, auf Skiern in »Monkswell Manor« eintraf, sehen sich alle Beteiligten plötzlich von lauter potenziellen Mördern umgeben. Wer die bösen Geister rief, wird sie nicht mehr los, heißt es, und tatsächlich wird in der Pension bald ein Zimmer frei – kaltblütiger Mord! Aber warum, aus welchem Grund? Gibt es einen Zusammenhang mit dem London-Mord, eine gemeinsame Vorgeschichte? Sollen damit alte Rechnungen beglichen werden und schlägt der Mörder nochmals zu? Fragen über Fragen, die den Sergeant Trotter, seine Verdächtigen und die Besucher gleichermaßen beschäftigen. Nur eines ist klar: Der Mörder muss noch im Haus sein, denn durch den dichten Schnee kommt keiner weg, und alle sitzen in der Mausefalle, von der Außenwelt abgeschnitten, ohne Telefonverbindung und plötzlich auch ohne Ski. »Sie verschweigen mir alle etwas, Mord ist kein Spaß, kein Spiel«, wird der Sergeant immer ungehaltener. Die Quadratur des Kreises?
Die Antwort gibt es bei den drei verbleibenden, aber ausverkauften Theater-Dinner-Vorstellungen im Hafenwirt in Seebruck und – wegen der großen Nachfrage – nun auch nochmals am Freitag, 17., und Samstag, 18. Februar, jeweils um 20 Uhr in der »Theater-Strickerei« in Grabenstätt. Karten sind unter Telefon 0176/28 37 37 33 erhältlich. Anfang 2018 soll es im Seebrucker Hafenwirt sogar zehn statt sieben Theater-Dinnerabende mit dem Salztheater Traunstein geben. mmü