Gemeint war die künftige Form der Nachmittagsbetreuung an der Ludwig-Thoma-Schule, der Haslacher Grundschule und der Franz-von-Kohlbrenner-Mittelschule. Der Punkt wurde letztlich vertagt.
Bereits im Hauptausschuss war heftig über dieses Thema diskutiert worden (wir berichteten). An den drei Schulen gibt es derzeit die Mittagsbetreuung (Grundschule Haslach und Ludwig-Thoma-Schule) und die gebundene Ganztagsklasse, in der die Schüler einen anders strukturierten Unterricht bis nachmittags haben (Ludwig-Thoma-Grundschule und Franz-von-Kohlbrenner-Mittelschule).
Nach einer Elternumfrage sollte die Mittagsbetreuung wegfallen und dafür die offene Ganztagsklasse zum Schuljahr 2018/2019 eingeführt werden. Dafür gab es bereits einen Stadtratsbeschluss. In den jüngsten Sitzungen von Hauptausschuss und Stadtrat sollte es eigentlich um einen möglichen Träger gehen. Doch nachdem es auch von Seiten der Schulleiter Bedenken gibt, wurde der bereits getroffene Beschluss grundsätzlich in Frage gestellt.
Christa Fuchs (CSU) las im Stadtrat einen Brief eines Elternbeirats vor. In diesem wurde unter anderem fehlende Flexibilität befürchtet. Hintergrund ist der, dass die Eltern bislang bei der Mittagsbetreuung ihre Kinder auch mal relativ spontan früher abholten, was bei der offenen Ganztagsklasse nicht möglich sein soll. Außerdem erwähnte Christa Fuchs den Freitag, der noch völlig offen sei. Denn die offene Ganztagsklasse sieht eine Nachmittagsbetreuung von Montag bis Donnerstag vor.
»Wir werden eine Bedarfserhebung machen – und natürlich wird es auch am Freitagnachmittag eine Betreuung geben, wenn das von den Eltern gewünscht wird«, betonte Oberbürgermeister Christian Kegel im Gespräch mit dem Traunsteiner Tagblatt. Im Stadtrat sagte er, dass die offene Ganztagklasse »ein viel höherwertiges Angebot« sei. Dort werden die Kinder nämlich – anders als bei der Mittagsbetreuung – von einem pädagogisch geschulten Personal betreut. »Es erschießt sich mir nicht, warum wir den Elternwillen jetzt wieder in Frage stellen«, betonte der Oberbürgermeister. »Wenn bei der Umfrage rausgekommen wäre, dass die Eltern lieber die Mittagsbetreuung wollen, dann hätten wir das gemacht.«
Ursula Lay (UW) war der Meinung, dass zunächst noch Gespräche mit dem Schulamt und den Schulleitern geführt werden sollten. »Es eilt ja nichts«, betonte sie.
Auch Burgi Mörtl-Körner (Grüne) war der Meinung, dass der Punkt lieber noch einmal vertagt werden sollte, »um Gespräche zu führen«. Dem stimmte der Stadtrat mit 20 zu vier zu.
Änderungen in den Ausschüssen
Nachdem die SPD-Stadträtin Ingrid Bödeker aus persönlichen Gründen ihr Amt niederlegte (wir berichteten) und Monika Stockinger neu vereidigt wurde, gibt es auch Änderungen in den Ausschüssen: Im Planungs- und Stadtentwicklungsausschuss sitzt nun Robert Sattler, Vertreter sind Monika Stockinger und Peter Forster.
Monika Stockinger ist im Hauptausschuss, im Ausschuss für Kultur, Freizeit/Erholung und Sport sowie im Finanzausschuss. Robert Sattler sitzt für die SPD künftig im Rechnungsprüfungsausschuss. Außerdem wurde er als stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD benannt.
Stadtrat Peter Forster wird für Ingrid Bödeker den Aufgabenbereich »Senioren« übernehmen. Monika Stockinger wird als Referentin für den Aufgabenbereich »Soziales, Migration und Asyl« zuständig sein. Außerdem übernimmt sie die Arbeitsgruppe »Städtepartnerschaften«. Der Stadtrat hatte gegen diese personellen Änderungen keine Einwände und stimmte einhellig zu. KR