Aber das Haus ist in die Jahre gekommen. Renovierungen stehen an. Die Bank gibt ihre Räume im Untergeschoß auf. Wo jetzt Luise Buchner ihre Bilder ausstellte, Auszüge aus dem Lehrertagebuch in die Geschichte eintauchen ließen, bieten sich künftig Räume mit behindertengerechtem Zugang.
Alle wollten das Gebäude erhalten, so Entfellner gegenüber dem Traunsteiner Tagblatt. Denn trotz des Sanierungsbedarfs sei die bauliche Substanz gut. Häuser seien nicht rein wirtschaftlich zu betrachten – er sei sich sicher: »Häuser haben eine Seele.« Das belegten die Bindungen, die die Oberwössner zu dem Haus beschrieben. Das Schulhaus sei eine Kraft in der Dorfgemeinschaft.
Das zerstückelte Erdgeschoß könnte zu einem großen Gemeinschaftsraum werden, wie es das früher als großer Klassenraum war. Löse die Gemeinde das Büro im Erdgeschoß auf, lasse sich der Eingangsbereich als großzügiges Foyer gestalten. Der Gemeinschaftsraum würde für 80 Prozent aller Dorfveranstaltungen reichen, so Entfellner. Der Raum biete je nach Bestuhlung zwischen 80 und 100 Personen Platz.
Auch wenn er manchmal größer sein dürfte, zeigten sich die Trachtler mit ihrem Probenraum im Untergeschoß zufrieden, so der Planer. Das werde erst recht gelten, wenn sie ab und zu in einen neuen Gemeinschaftsraum im Erdgeschoß ausweichen könnten. Nur sehr selten gebe es nach starken Regenfällen im Untergeschoß Feuchtigkeit im Mauerwerk. Entfellner sieht das als zeitlich wie räumlich punktuelles Problem, das mit einem Bautrockner oder Pumpenschacht in den Griff zu bekommen wäre.
Als weiterer öffentlicher Raum im Obergeschoß bleibe der dortige Mehrzweckraum. Er biete in der Größe eine sinnvolle Abstufung gegenüber dem Veranstaltungsraum im Erdgeschoß. Vorteile ergäben sich, wenn die Planung einen flexiblen Übergang zur Gemeindebücherei brächte, meint Entfellner. Auch die Musikschule sei mit diesem Raum zufrieden, hoffe aber, dass die Sanierung des Objekts auf akustische Belange Rücksicht nimmt – das lasse sich meistern, so der Fachmann.
Ein großes Thema war, dass der Jugendraum dem Veranstaltungsraum im Erdgeschoß weichen müsste. Die Jugendlichen seien begeistert von der Idee, auf den Speicher umzuziehen. Entfellner rät, den Dachstuhl aus dem Jahr 1944 jetzt zu sanieren – in zehn Jahren würde es ohnehin anstehen. Die Jugendlichen könnten frühzeitig an der Neugestaltung ihrer Räume mitwirken.
Bürgermeister Ludwig Entfellner zeigte sich erfreut über den guten Besuch und das Interesse der Bürger. Viele Diskussionen hätten sich auf die Dorfentwicklung erstreckt. Neben dem Schulhaus komme dabei dem leer stehenden Gasthof zur Post besonderer Stellenwert zu. Mit dem Städtebauförderungsprogramm »kleine Gemeinden« wolle der Gemeinderat die Dorfentwicklung vorantreiben. lukk