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Der Rathausumbau in Chieming mit Teilneubau (rechts) ist fertig. Der Umzug in das neue Gebäude folgt zu Beginn der kommenden Woche. (Foto: Humm)

Chieminger Rathaus ist fertig

Chieming – 18 Monate lang hat der Rathausumbau mit Teilneubau bis zur Fertigstellung gedauert. Anfang kommender Woche können die Mitarbeiter in das neue Gebäude umziehen. Ab 2. Februar steht der Publikumsverkehr dann wieder voll zur Verfügung. Das teilte zweiter Bürgermeister Georg Hunglinger, der den erkrankten Benno Graf vertrat, im Gemeinderat mit.


Architektin Ulrike Heide Oel aus Tittmoning ging auf die Kosten ein, die ursprünglich mit 3,49 Millionen Euro errechnet wurden. Am Ende wurde das Rathaus etwas teurer: Die Kosten liegen nun bei 3,64 Millionen Euro. Die Mehrkosten in Höhe von etwa 150 000 Euro begründete sie mit der längeren Anwesenheit einer Archäologin, die aber keine historischen Funde feststellen konnte, und vor allem mit dem Rückbau des Provisoriums im Haus des Gastes, in dem die Gemeindeverwaltung während der Bauphase untergebracht war.

Derzeit noch Arbeiten an den Außenanlagen

Die Architektin blickte noch einmal zurück. Sie erinnerte an den Erhalt der Baugenehmigung für den Rathausumbau mit Teilneubau im August 2014 und ging auf den Umzug der Verwaltung ins Haus des Gastes im Juni/Juli 2015 sowie den Baubeginn mit Abbrucharbeiten im August 2015 ein. Ganz laut Zeitplan wurde das Rathaus nun fertiggestellt. Laut Oel stehen derzeit noch die Arbeiten der Außenanlagen des Rathauses wie auch Rückbauarbeiten im Haus des Gastes an. Diese sollen im April abgeschlossen sein.

Außerdem gab die Architektin einige Details bekannt. So hat sich mit dem Neu- und Umbau die Nutzfläche von 850 auf 1400 Quadratmeter vergrößert. Sie erwähnte die Energiesparmaßnahmen, die Barrierefreiheit mit Aufzug, Sanitäranlagen im Erdgeschoß und das Blindenleitsystem. Außerdem sprach sie über die Energieversorgung durch eine Wärmepumpe und die umfassende LED-Beleuchtung.

Zweiter Bürgermeister Georg Hunglinger sprach von einem leistungsfähigen Servicezentrum für eine bürgerfreundliche Zukunft. Er lobte die Architektin für den durchdachten sinnvollen Bau, für die Einhaltung des Zeitplans und für die sehr gut kalkulierte Finanzierung, die die Gemeinde aus ihren Einnahmen bestreiten konnte.

Antrag der CSU-Fraktion wurde abgelehnt

Ein weiterer Tagesordnungspunkt war ein Antrag der CSU-Fraktion auf Nutzung des Rathausdachgeschoßes als Blasmusikprobenraum. Mit großer Mehrheit wurde der Antrag abgelehnt. Zuvor hatte Hunglinger dazu die Stellungnahmen von Fachleuten verlesen, die sich aus statischer Sicht dagegen ausgesprochen haben. Sie teilten mit, dass ein Einbau als Probenraum nicht zu empfehlen ist.

Josef Maier (CSU) reagierte verärgert über die Ablehnung, da er diesen Antrag als zeitliche Übergangslösung ansah und die Wichtigkeit der Chieminger Blasmusik für ein lebendiges Dorfleben besonders herausstellte. Christian Fischer (CSU) stellte fest, dass dieses Thema bereits seit 2014 im Raum steht und Stefan Reichelt (CSU) meinte, es müsse endlich eine akzeptable Alternative gefunden werden.

Auch Sebastian Heller (Grüne) appellierte für eine dauerhafte Lösung zur Unterbringung der Blasmusik, Elisabeth Heimbucher (Grüne) sagte, man müsste ein leeres Gebäude finden und erinnerte an den leerstehenden, früheren Edeka-Markt neben der Raiffeisenbank.

Josef Wiesholler (UW) sagte, dass die Unterbringung der Blasmusik kein Thema bei der Planung des neuen Rathauses gewesen ist. Er meinte, das sanierte Rathaus war immer nur als Verwaltungsgebäude geplant gewesen. Weitere Gemeinderäte begründeten ihre Ablehnung damit, dass ein Rathaus ein Rathaus bleiben muss.

Andi Steiner, Vorsitzender des Chieminger Musikvereins, sagte, derzeit könne als Probenraum die Aula der Chieminger Grund- und Mittelschule genutzt werden. Bisher war der Probenraum im Untergeschoß des Hauses der Vereine untergebracht, das heuer jedoch saniert werden soll. OH

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