Handbikes sind Spezialfahrräder für Menschen mit Behinderung, die sportlich aktiv sein möchten. Die Räder werden mit einer Handkurbel statt mit Fußpedalen angetrieben. Genau für diese Zielgruppe hat der Verband sieben Radtouren mit insgesamt 134 Kilometern ausgearbeitet. Die Strecken wurden mehrfach von Handbike-Fans getestet, etwa der Münchnern Gerda Pamler oder dem Traunsteiner Martin Braxenthaler.
Fünf Jahre dauerte die Konzeption und Umsetzung der Touren, die im vergangenen Frühling eröffnet wurden. Entlang der Touren gibt es auch barrierefreie Toiletten, Bademöglichkeiten, Gastronomiebetriebe und Übernachtungsmöglichkeiten.
Zur Auswahl stehen leichte Strecken wie etwa ein Rundkurs um den Obinger See mit 3,4 Kilometern Länge und geringen Höhenunterschieden oder den »Achen-Achter« bei Siegsdorf mit 40 Kilometern und stolzen 280 Höhenmetern für sportlich ambitionierte Fahrer. Alle Wege sind durchgehend beschildert mit Informationen zur Beschaffenheit des Untergrunds sowie der Steigung. Weitere Infos dazu gibt es auch im Internet auf der Homepage des Tourismusverbands. Eine Besonderheit des Projekts ist die Tatsache, dass es auf zwei Ebenen den Inklusionsgedanken in sich trägt. Nicht nur richtet es sich an Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, sondern es wurde auch gemeinsam mit ihnen erarbeitet.
Für Geschäftsführer Stephan Semmelmayr ist der Preis eine wichtige Anerkennung für die Verbandsarbeit, die sich die Verbesserung des touristischen Angebots zum Ziel gesetzt hat:
Die begehrte Siegertrophäe erhielt das Hotel »einsmehr« in Augsburg für sein Inklusionskonzept – somit wurde der ADAC Tourismuspreis Bayern erstmals an ein soziales Projekt verliehen, wie es in der Pressemitteilung des Automobilclubs heißt. Die Hälfte des Personals in dem Hotel- und Gastronomiebetrieb besteht aus Menschen mit Handicap, die mit ihren Kollegen ohne Einschränkungen in sämtlichen Bereichen zusammenarbeiten. Platz zwei ging an den Bad Hindelanger Fahrservice »Emmi Mobil«.
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