Bisherige Politik in Bergen fortführen

Bergen. Josef Gehmacher möchte Nachfolger von Bernd Gietl werden. Im Gasthof zur Post in Bergen stellte der Bürgermeisterkandidat der CSU/BBU sich und seine Ziele vor. Auch alle fünfzehn weiteren Gemeinderatskandidaten waren gekommen und erklärten, warum sie in Bergen politisch aktiv sein wollen. Der Vorstellung schloss sich eine Diskussion an.


Josef Gehmacher ist seit 2002 im Gemeinderat und äußerte sich vornehmlich positiv über die bisherige Bergener Politik, die er in weiten Teilen fortführen möchte. Der Ort müsse in seinen Vorzügen unterstützt werden. Im Publikum saß auch Gehmachers Vater, der selbst von 1972 bis 2002 Bürgermeister in Bergen war. Den Kanal solle er noch ansprechen, riet er dem Sohn. Der antwortete: »Kommt noch!« Tatsächlich war der Kanal eines der Hauptthemen der anschließenden Diskussion. Der Bergener Kanal muss saniert werden und Gehmacher berichtete, dass die Gemeinde nach vier Jahren das Planungsbüro gewechselt habe. Mit dem neuen Partner würden jetzt verschiedene Alternativen besprochen, wie eine Komplettsanierung der alten Anlage, eine kostensparende neue Anlage oder der Anschluss an das Kanalsystem umliegender Gemeinden. Derzeit könne er aber weder eine Kostenabschätzung geben, noch sagen, welche Maßnahme er favorisiere.

Gewerbegebiet und Asylbewerber waren Themen

Auch einen weiteren Diskussionspunkt hatte Gehmacher schon zuvor angerissen: die Unterstützung des Gewerbes in Bergen. Die Fragen der Bürger zu diesem Thema betrafen das Gewerbegebiet an der Autobahn, das bisher nicht genutzt wird. Gehmacher sagte, dass er sich für eine Nutzung durch mittelständische Betriebe einsetzen wolle, die Arbeitsplätze sichern. Weiterhin sprachen Bürger die Asylpolitik an und kritisierten die Unterbringung in Hotels statt in Wohnungen. Gehmacher sagte, die Gemeinde selbst könne auf diese Entscheidungen kaum Einfluss nehmen. Die Regierung zahle Hoteliers Geld für die Aufnahme.

Zu aktuellen politischen Themen berichtete er auf Nachfrage aus dem Gemeinderat. So fühlte sich ein Bürger nicht ausreichend über die Diskussion zum möglichen Betrieb einer Kiesgrube informiert. Gehmacher verwies auf die öffentlichen Sitzungen, bei denen das Thema behandelt wurde. Eine Veröffentlichung der Ratsprotokolle im Internet sei debattiert worden, aus Gründen des Datenschutzes hätten aber Zweifel bestanden.

Neben Gehmacher stellten sich an diesem Abend auch alle weiteren fünfzehn Gemeinderats-Kandidaten mit ihrem Lebenslauf und ihren politischen Zielen vor. Thorsten Lohner, CSU-Ortsvorsitzender, sagte, er freue sich, eine ausgewogene Kandidatenliste zu präsentieren, die im Durchschnitt die jüngste Liste der Bergener Parteien sei. naw

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