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Im ersten Stock des katholischen Kindergartens St. Josef plant die Gemeinde Bergen soziale Wohnungen. Laut Architektin Michaela Krammer wäre bei Bedarf auch eine Aufstockung möglich.

Bis zu vier Wohnungen über dem Kindergarten geplant

Bergen – Die Pläne der Gemeinde Bergen zur weiteren Nutzung des katholischen Kindergartens St. Josef stellte Architektin Michaela Krammer aus Bergen, dem Gemeinderat in dessen jüngster Sitzung vor. Die Gemeinde hat das Gebäude mit Grundstück vom Orden der Niederbronner Schwestern erworben. Im Erdgeschoß wird es demnach weiterhin den zweigruppigen Kindergarten geben, zur ebenerdigen Ostseite hin soll er um eine Kinderkrippe erweitert werden.


Im ersten Stock könnten nach Worten der Architektin bis zu vier Wohnungen unterschiedlicher Größe entstehen. Krammer betonte die Notwendigkeit einer behindertengerechten Ausstattung. Eventuell könnten über dem ersten Stock bei Bedarf weitere Wohnungen entstehen. Weiter sagte sie, das großzügige Treppenhaus müsste verlegt werden und könnte wesentlich kleiner sein. Dadurch entstünde Platz für einen Gemeinschaftsraum. Sehr wichtig seien mindestens zwölf Stellplätze und die Sanierung der Außenanlagen.

Bezahlbarer Wohnraum ist notwendig

Bürgermeister Stefan Schneider betonte die Notwendigkeit zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum. Die zentrumsnahe Lage des Hauses sei dafür optimal. Träger des katholischen Kindergartens bleibe die Kirchenstiftung. Die Niederbronner Schwestern hätten im ersten Stock nur je ein Zimmer bewohnt. Es wäre eine Verschwendung, die Räume nicht als Wohnungen zu nutzen. Die geplanten Wohnungen dienten auch der sozialen Bindung und würden von der Miete her günstig sein. Langfristig sicherten die Einnahmen die Refinanzierung des Kaufs.

Josef Gehmacher (CSU) fragte nach dem Bedarf für eine weitere Kinderkrippe. Darauf antwortete Schneider, derzeit seien neun Kleinkinder aus Bergen in Krippen außerhalb des Ortes untergebracht. Lorenz Knirsch (CSU) fragte nach der Tragfähigkeit des Hauses. Die Architektin meinte dazu, hier gebe es kein Problem mit der Statik. Sie erinnerte an die umfassende Sanierung 1995. Die Bausubstanz sei gut. Der Gemeinderat sprach sich einvernehmlich für den Beginn der Planung und die Erstellung eines Bebauungsplans aus. Die Gemeinde wird zudem bei der Regierung von Oberbayern einen Antrag auf Wohnungsbauförderung stellen.

Zirmstiftung Schusterhof plant Gaststättenbetrieb

Ein weiterer Tagesordnungspunkt war die Beratung über die Aufstellung eines Bebauungsplans für den gesamten Ortsteil Schellenberg. Bürgermeister Schneider erinnerte, der Bebauungsplan sei notwendig, um der Zirmstiftung Schusterhof einen Gaststättenbetrieb zu ermöglichen. »Ein Gaststättenbetrieb am Schusterhof ist im herkömmlichen Sinne bisher nicht erlaubt«, so Schneider, nur bei kulturellen Aufführungen und Brauchtumsveranstaltungen dürfen Getränke und Speisen ausgegeben werden.

Der Schusterhof liege im Außenbereich, die Bewohner auf dem Schellenberg wollten dort keinen Gaststättenbetrieb, denn sie befürchteten massive Auswirkungen. Die Straßenbreite sei nicht ausreichend und in direkter Nähe gebe es noch zwei aktive Landwirte. Außerdem befürchteten die Bewohner, sich an etwaigen Erschließungskosten beteiligen zu müssen.

Mehrheitlich hieß es daraufhin in der Sitzung, der Gemeinderat habe die Interessen aller Bürger zu vertreten. Die Mehrheit der Bewohner des Schellenbergs habe sich gegen einen Gaststättenbetrieb ausgesprochen. Einige Räte dagegen meinten, wenn die Kosten nicht zulasten der Schellenberger gehen, konnte doch ein Kompromiss möglich sein.

Der Bürgermeister stellte noch fest, er habe Auskunft darüber erhalten, dass der Bebauungsplan das gesamte Areal des Schellenbergs umfassen muss. Letztlich forderte das Gremium den Besitzer des Schusterhofs auf, eine detaillierte Planung einzureichen. Die Räte wollten noch wissen, welche Kosten die Allgemeinheit zu erwarten habe.

Zustimmung für Bauprojekte in der Landwirtschaft

Das gemeindliche Einvernehmen erteilte der Gemeinderat dem Bauantrag für ein Einfamilienhaus an der Hochgernstraße 5. Zugestimmt wurde auch dem Antrag zum Anbau von Liegeplätzen am Milchviehlaufstall wie auch dem Anbau einer Werkstatt an ein landwirtschaftliches Gebäude sowie dem Antrag zur Erweiterung einer landwirtschaftlichen Maschinenhalle für Anwesen an der Staudacher Straße 71.

Lorenz Knirsch (CSU) berichtete abschließend noch über die Rechnungsprüfung 2015/16 der Bergener Hochfelln-Seilbahn, die ohne Beanstandung verlaufen war. OH

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