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Die Lose waren der »Renner«: Der nette Losverkäufer war ständig umlagern von Kindern, die ihr Glück ausprobieren wollten. (Foto: Hans Eder)

»Bis auf den Schnee war alles perfekt«

Waging am See – Bei strahlendem Sonnenschein, wenn auch zapfigen Temperaturen, erlebte der Christkindl-Sonderzug am Heiligen Abend einmal mehr einen riesigen Ansturm. Diese Kooperation von engagierten Eisenbahnern mit der Südostbayernbahn und der Tourist-Info Waging erfreut sich auch nach 15 Jahren größter Beliebtheit und ist fester Bestandteil des weihnachtlichen Programms in Waging. Der Sprecher der Südostbayernbahn, Christoph Kraller, meinte gar, seinem Eindruck nach seien diesmal mehr Menschen gekommen als je zuvor.


Massen von Menschen – Eltern und Großeltern mit ihren Kindern – strömten zwischen 9 und 14 Uhr zum Waginger Bahnhof, wo schon von Weitem das Kinderkarussell und die Hütten mit Verpflegung und Lose auf die Besucher warteten. Gerade die Lose waren wie immer ein echter »Renner«: Ein Eisenbahner mit Bauchladen als Losverkäufer war ständig umringt von Eltern mit ihren Kindern, die sich mit Sorgfalt das vermeintlich gewinnträchtigste Los aussuchten. Und ebenso gut frequentiert war der Stand, an dem die vielfältigen Gewinne ausgegeben wurden. So war es kein Wunder, dass sehr viele Kinder mit irgendwelchen Gegenständen in der Hand unterwegs waren. Es war noch nicht einmal Mittag, als alle 2500 Lose – 500 mehr als zuletzt – verkauft worden waren.

Auch das Kinderkarussell kam nicht zur Ruhe – die Kinder stiegen mit Begeisterung auf Fahrzeuge, auf Pferde und was sich sonst noch alles mit im Kreise drehte. Und zu alledem gab’s natürlich Kinderpunsch – Glühwein für die Eltern – und dazu Weihnachtsplätzen und, wer es deftiger wollte, Wiener Würstel. Der Erlös aus der Aktion kommt diesmal dem Kindergarten in Otting zugute. In den vergangenen Jahren waren die anderen Kindergärten der Gemeinde beziehungsweise aus Wonneberg oder auch die Lebenshilfe-Wohnheime in Waging bedacht worden.

Neben all diesen »örtlichen« Attraktionen lockte an dem Tag natürlich ganz besonders der Zug – möglicherweise für viele, für die Kinder ebenso wie für die Erwachsenen, das einzige Mal im Jahr, dass überhaupt mit dem Zug gefahren wird. Vorsorglich hatten die Verantwortlichen der Südostbayernbahn vier Waggons aneinandergekuppelt – und selbst in diesen herrschte noch großes Gedränge, so viele Menschen wollten mitfahren und sich dann in Traunstein die Kinderfilme zum günstigen Heilig-Abend-Tarif ansehen. So herrschte den ganzen Vormittag über bis in den frühen Nachmittag hinein lebendiges Treiben am Waginger Bahnhof, und die Züge waren voll wie selten.

Christoph Kraller schenkte zusammen mit seinem Vater Rudolf – sind die Krallers doch eine »alte« Eisenbahner-Familie – Glühwein und Kinderpunsch aus. Im Gespräch drückte er zum einen seine Freude darüber aus, dass die Bayerische Eisenbahngesellschaft den Vertrag mit der Südostbayernbahn jüngst bis zum Jahr 2024 verlängert hat, zum anderen genoss er auch das rege Treiben am Bahnhof und hielt als Fazit fest: »Bis auf den Schnee war alles perfekt.« Unterstützend mit dabei war auch Georg Baumgart, der neue Besitzer des Waginger Bahnhofs, auch er ein »alter« Eisenbahner, der sich von dem Rummel um sein Haus keineswegs stören ließ.

Heuer gruppierten sich die Stände und Angebote beim Christkindl-Sonderzug erstmals nicht in und um die ehemalige Bahnhofs-Wartehalle, die inzwischen mit Toren abgeschlossen ist, sondern seitlich davon, hinter dem neu gebauten Wartehäuschen, wo Tische und Bänke aufgestellt waren für diejenigen, die ihr Essen und Trinken gemütlich im Sitzen genießen wollten. he

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