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Betrüger wollen an die Ersparnisse

Viel Arbeit hatte Kriminalhauptkommissar Christian Weiß und seine Kollegen in den vergangenen Wochen. Der Grund: Wegen einer neuen Betrugsmasche gingen bei der Kriminalpolizei Traunstein vermehrt Strafanzeigen ein. Die Betrugsopfer waren stets ältere Menschen. Die Täter erbeuteten Beträge zwischen 15 000 und 90 000 Euro. Vor der neuen Masche der Betrüger warnt Weiß in unserer Serie »Sicher im Internet«.


»Es erfolgt zunächst ein Telefonanruf beim Opfer«, sagt Weiß. Der Anrufer gebe sich als Bankmitarbeiter aus und überzeuge sein Gegenüber zum Beispiel davon, dass es Sicherheitsrisiken durch Betrüger und Fehlbuchungen bei der Kontoführung gäbe. »Oder der Anrufer gibt sich als Notar oder Rechtsanwalt aus und teilt freudig mit, dass sein Gegenüber einen höheren Geldgewinn gemacht hätte«, fügt Weiß hinzu. Zur Abwicklung der Gewinnauszahlung wären noch einige Modalitäten zu erledigen.

»Was die Senioren nicht wissen, dass die ihnen im Anschluss übersandten Unterlagen später dazu dienen, deren Konten für das Onlinebanking einzurichten und freizuschalten.« Es gab laut Weiß auch einen Fall, bei dem ein Rentner selbst bei der Bank das Onlinebanking beantragt hat – und das, obwohl er nicht einmal einen Computer besitzt.

Den Tätern gelingt es geschickt, in Besitz der Zugangsdaten für das Onlinebanking zu gelangen. »Hier werden dann die Spareinlagen der älteren Damen und Herren auf deren Girokonto angewiesen«, erklärt der Polizist. »Vom Girokonto aus erfolgen dann Überweisungen in mehreren Tranchen auf Konten von unbekannten Personen in die Türkei.«

Es wird dringend angeraten, telefonisch keinerlei Bankgeschäfte zu tätigen und auch den Anrufern keinerlei persönliche Daten und Bankverbindungsdaten mitzuteilen. »Sollte dennoch etwas passiert sein, informieren Sie unverzüglich Ihre Bank, Ihre Angehörigen, Personen Ihres Vertrauens oder die Polizei«, rät Christian Weiß. »Kinder, Enkelkinder und auch Vertrauenspersonen von Senioren sollten diese über Risiken und mögliche Betrugsmaschen, die von den Telefonanrufen ausgehen, aufklären.«

Die Tipps unserer Serie »Sicher im Internet« können Sie auch im Internet auf unserer Homepage www.traunsteiner-tagblatt.de unter der Rubrik Service abrufen. SB

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