Hinter den ehrgeizigen Plänen steht die ortsansässige Betreibergesellschaft, deren Sprecher nun erstmals den Gemeinderat im Rahmen eines Ortstermins über den Status quo und weitere geplante Projekte informierten.
Wie Dominik Zeller, Martin Praxenthaler und Maxi Oberleitner ausführten, setzt man dabei auf dezentrale Anlagen, die zwar kleiner als große Kraftwerke konzipiert sind, sich aber ideal für großflächige Erschließungen eigneten. Seit sechs Jahren läuft die Anlage in St. Valentin nun schon problemlos. Das einstige Pilotprojekt versorgt mittlerweile zwölf Gebäude mit 60 Wohnungen mit Biowärme aus der Region.
Befeuert wird die Anlage, die aufgrund des angewachsenen Bedarfs kontinuierlich auf derzeit 300 kW erweitert wurde, ausschließlich mit Premium-Hackschnitzelgut. Diesen Brennstoff favorisieren die Betreiber schon deshalb, weil Holz im Gegensatz zu fossiler Energie in der Region immer zur Verfügung stehen werde. Zugleich sichere man dadurch Arbeitsplätze, verringere Feinstaubbelastung sowie laufende Kosten und stärke die Wertschöpfung in der Region. Zwei neue Anlagen, eine am Westernberglift, die andere in St. Valentin, sollen in absehbarer Zeit folgen, um auch hier die umliegende Bebauung erschließen zu können. Ein weiteres Projekt an der Kurhausstraße scheitert bisher an der Standortfrage.
In der Diskussion wurden Fragen aufgeworfen, etwa, ob ein Anschluss des neuen Aja-Hotels angedacht sei, inwieweit das gemeindliche Heizkraftwerk mit einbezogen werden kann, Fragen nach der Sicherstellung von Grunddienstbarkeiten bezüglich der Leitungsnetze und vieles mehr. Bürgermeister Claus Pichler äußerte sich ebenfalls überzeugt, dass nun die Zeit reif sei für eine ökologische Weichenstellung. Mit einem Blick zurück erinnerte er daran, wie schwierig es für den Arbeitskreis Energie vor gar nicht so langer Zeit war, die Bürger für einen Anschluss zu überzeugen. Grundsätzlich sagte er die Unterstützung der Gemeinde zu, allerdings könne man Entscheidungen nicht einfach vom Zaun brechen. ls