Dirscherl und Rappel gaben Ämter in jüngere Hände
Nach drei Jahrzehnten in den verschiedenen Ämtern gab Bernhard Dirscherl sein Amt als Vorsitzender der Haflinger-Zuchtvereinigung bereits im November in jüngere Hände. Für seine Leistungen erhielt er nun die Ernennungsurkunde zum Ehrenvorsitzenden von seiner Nachfolgerin Christine Gruber. Ebenso trat Charlotte Rappel nicht mehr als Schriftführerin an. Sie wurde für ihr 40-jähriges Engagement in verschiedenen Ämtern zum Ehrenmitglied ernannt. Nach dieser langen, aktiven Zeit ist sie eine Institution innerhalb der Vereinigung. Ihr wird die Urkunde zu einem späteren Zeitpunkt überreicht, da sie an der Versammlung nicht teilnehmen konnte.
Die Ehrennadel in Gold für 25 Jahre aktive Mitgliedschaft erhielten die Haflingerzüchter: Albert Lex (Seebruck), Georg Tischler (Tittmoning) Matthias Reiter (Anger), Bernhard Dirscherl (Oberteisendorf), Maria Huber (Tyrlaching), Johann und Eduard Kartmann (Engelsberg), Lothar und Christine Weiß (Bad Reichenhall), das Institut Hohenfried (Bayerisch Gmain) und Mathias Grünäugl (Waging am See); in Silber für 15 Jahre: Konrad Hellmeier (Burgkirchen), Josef Koll (Königssee), Stefanie Heistinger (Garching) und Helmut Borde (Eisenärzt).
Die Ehrennadel in Gold beim Kaltblut erhielten: Christian Linortner (Garching), Raimund Schützinger (Traunstein), Helmut Lapper (Waging am See), Martin Niess (Unterwössen) und Franz Klapfenberger (Siegsdorf); in Silber Josef Bauer (Bergen), Eduard Landler (Siegsdorf), Martin Mayer (Siegsdorf), Johann Siglbauer (Traunstein), Johann Zoff (Surberg), Brigitte Steiner (Übersee) und Michaela Grabner (Teisendorf).
Immer weniger eingetragene Zuchtpferde
Die Zahlen eingetragener Zuchtpferde sind seit einigen Jahren kontinuierlich rückläufig. Auch im vergangenen Jahr setzte sich der Trend fort. So stehen laut Zuchtberater Karl-Heinz Geiger noch 2565 Warmblut-, 1834 Kaltblut- sowie bei den Haflingern 312, bei den Edelbluthaflingern 988 Zuchtstuten in den Ställen. »Wenn sich der Trend fortsetzt, wird es bald zu wenig Pferde geben. Die Aussage, dass die Pferde nicht verkauft werden könnten, stimme nicht«, so Geiger. Die Interessenten würden sich auf den großen Schauen informieren um dann mit den Züchtern direkt in Kontakt zu treten. Wichtig sei es allerdings, dass die Pferde ausgebildet sind.
Beim Vortrag von Hannes Fink kam heraus, dass Heu als Grundfutter der wichtigste Baustein ist. Doch hätten sich in den letzten 20 Jahren bei den Grassorten die Inhaltsstoffe verändert. Besonders der Zuckergehalt sei so gesteigert worden, dass er für die Pferdefütterung nicht mehr optimal sei. Um Genaueres zu wissen, seien Futteruntersuchungen erforderlich. Um die Zucker- und Fruktane-Anteile zu reduzieren, seien dem Pferdefutter Stroh und Luzerne beizumengen. Zu viel Zucker wirke sich negativ auf Hufe und Fruchtbarkeit aus.
Zum Marktgeschehen in Traunstein meinte Florian Schelle, einen Markt werde es so lange geben, wie er von den Züchtern gewünscht werde. In Traunstein könnten Kaltblut und Haflinger gut verkauft werden. Zum Bild von Bayern gehörten Pferde mit Fohlen auf den Weiden. Es bedeute keine Überforderung der Stuten, wenn sie einmal im Jahr ein Fohlen bekommen. Als es darum gegangen sei, die Pferde und Rassen zu erhalten, seien viele selbsternannte Tierschützer und Kritiker der Pferdezucht noch nicht auf der Welt gewesen. Es seien die Pferdehalter und -züchter gewesen, die sich um den Erhalt der Rassen kümmerten.
Im Juni sind in Ebbs 24 bayerische Haflinger zu sehen
Der Rassebeiratsvorsitzende für Haflinger im Landesverband der Pferdezüchter Bayern, Hans Schiller, meinte, der Haflinger sei eine Weltrasse. Er verwies zugleich auf die Weltausstellung im Juni in Ebbs, bei der 24 Haflinger aus Bayern zu sehen sein werden. Dass es weniger Zuchtpferde gebe, liege daran, dass ausgebildete Pferde stark nachgefragt sind – Zuchtpferde hätten eben schon eine Ausbildung durchlaufen und gingen an ambitionierte Hobbyreiter. Darum sei es wichtig, dass die Züchter ihre Pferde ausbilden. Im Übrigen sei die Zahl der Fohlen beim Fohlenchampionat begrenzt worden, um die Zahlen bei regionalen Märkten zu verbessern. MP